Mosunetuzumab ist auch nach längerem Follow-up wirksam

Der bispezifische Antikörper Mosunetuzumab bindet an CD20 auf B-Lymphozyten sowie an CD3 auf T-Zellen. Erste Ergebnisse einer multizentrischen Phase-1/2-Studie, an der 54 Patient:innen mit neu diagnostiziertem DLBCL und einem medianen Alter von 83 Jahren teilnahmen, sind vielversprechend, wie Prof. Dr. Adam J. Olszewski von der Brown University, Providence, berichtete. 56 % der Erkrankten wiesen ein Ann-Arbor-Stadium von III und IV auf, 81 % einen International Prognostic Index Score von ≥ 2. Die Betroffenen erhielten Mosunetuzumab in aufsteigenden Dosierungen von 1 mg bis 30 mg über bis zu 17 Zyklen; erreichten sie eine Komplettremission, wurde die Therapie nach acht Zyklen beendet.

Bispezifische Antikörper mit hoher Gesamtansprechrate

Die Patient:innen waren mit 13,5 mg (n = 8) und 30 mg (n = 46) Mosunetuzumab behandelt worden. Die Gesamtansprechrate betrug nach einem medianen Follow-up von 26,6 Monaten 56 %, darunter 43 % Komplettremissionen; letztere dauerten median 35 Monate lang an. Die 12-Monats-PFS-Rate betrug 38 %. 

Neue Sicherheitssignale traten nicht auf. 50 % der Teilnehmenden erlitten Nebenwirkungen vom Grad 3 oder 4; bei drei Personen kam es zu Grad-5-Ereignissen, wobei keines davon auf die Therapie zurückgeführt werden konnte. 26 % erlitten ein Zytokinfreisetzungssyndrom.

Die Mosunetuzumab-Behandlung führte zu einem anhaltenden Ansprechen und wies ein handhabbares Sicherheitsprofil auf, schloss Prof. Olszewski. Der bispezifische Antikörper sollte bei älteren/unfitten Patient:innen als Monotherapie und in Kombination mit anderen Substanzen geprüft werden. Zurzeit untersuchen Forschende die Substanz plus Polatuzumab-Vedotin in dieser Hochrisiko-Population. 

Quelle:
Olszewski A. 64^th ASH Annual Meeting; Ab­stract 738