MRD-negative Komplettremissionen möglich

Josef Gulden

Das Triplet verhinderte den Progress. Das Triplet verhinderte den Progress. © iStock/studiocasper

Das Smouldering Myeloma wird derzeit standardmäßig lediglich überwacht, bis sich ein manifestes Myleom entwickelt, d.h. Organschäden. Bei Hochrisikopatienten ist dies innerhalb von fünf Jahren bei 75 % der Fall. Eine monozentrische Phase-2-Studie aus den USA zeigt nun vielversprechende Perspektiven für eine effektive Therapie auf.

Bei drei von vier Patienten mit Smouldering Myelom (SM) und hohem Risiko manifestiert sich innerhalb von fünf Jahren ein Myelom. Und erst dann erfolgt eine Therapie. Doch es gibt mittlerweile auch Behandlungsansätze für den Vorläufer.

Wie die spanische PETHEMA- und die US-amerikanische ECOG-Studiengruppe bereits gezeigt hatten, vermindert Lenalidomid das Progressionsrisiko und verlängert das Überleben. Diese Ergebnisse haben zu weiteren Bemühungen geführt, auch moderne Triplet-Regimes in dieser Indikation zu prüfen. Zu einer Kombination aus Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (KRd) mit Lenalidomid-Erhaltungstherapie beispielsweise gibt es Phase-2-Daten zur Erstlinie des manifesten Myeloms, wonach praktisch alle Patienten ansprechen und bei 62 % sogar die minimale Resterkrankung (MRD) verschwindet.

In einer Phase-2-Studie um Dr. Dickran Kazandjian an den National Institutes of Health, Bethesda, erhielten daher 54 Patienten mit Hochrisiko-SM zunächst acht Zyklen KRd und danach eine zweijährige Lenalidomid-Erhaltung.

Nach acht Jahren 91 % ohne Manifestation

Die Rate an MRD-negativen Komplettremissionen erreichte nach median 31,9 Monaten 70,4 %. Diese Komplettremissionen hielten median 5,5 Jahre an. Die Wahrscheinlichkeit, nach acht Jahren frei von einem manifesten Myelom zu sein, lag bei 91,2 %. Zur Erinnerung: Unbehandelt sind 75 % der Patienten nach fünf Jahren progredient.

Alle Teilnehmer lebten zum Zeitpunkt der Publikation. Bei 21 Patienten (38,9 %) registrierten die Forscher nicht-hämatologische Toxizitäten von Grad 3, darunter Thromboembolien, Hautausschläge und Lungeninfektionen. Grad-4-Nebenwirkungen traten nicht auf.

Quelle: Kazandjian D et al. JAMA Oncol 2021; DOI: 10.1001/jamaoncol.2021.3971

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