Neue Daten zu Biologikum-Biosimilar-Umstellungen

Dr. Anne Benckendorff

Wie die Auswertung ergab, verblieben nach der letzten Umstellung über 90 % der Patienten während des Follow-ups von durchschnittlich 7,5 Monaten auf der Medikation. Wie die Auswertung ergab, verblieben nach der letzten Umstellung über 90 % der Patienten während des Follow-ups von durchschnittlich 7,5 Monaten auf der Medikation. © catalin – stock.adobe.com

Von einem Biologikum auf ein Biosimilar wechseln: Was in der Praxis ein häufiges Phänomen ist, war bislang kaum untersucht. Eine Studie liefert nun Daten zu Infliximab-Switches.

Immer mehr Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen werden mit Biosimilars des Biologikums Infliximab behandelt. Dass eine einfache Umstellung vom Original sicher und effektiv ist, ist lange bekannt. Ärzte einer schottischen Klinik haben nun aber den Krankheitsverlauf von Betroffenen mit mehrfachen Umstellungen analysiert – mit beruhigenden Ergebnissen.

Die Forscher stellten ihre Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen aus ökonomischen Gründen im Jahr 2016 vom Original auf das Biosimilar CT-P13 um. Anfang 2020 folgte ein weiterer Switch auf SB2 und Ende 2021 auf CT-P13. Insgesamt betraf der letzte Switch 297 Patienten, davon 66 % mit Morbus Crohn und 34 % mit Colitis ulcerosa. Für 67 Patienten (22,5 %) war es die dritte, für 138 (46,5 %) die zweite und für 92 (31 %) die erste Umstellung.

Kein Unterschied bei den Biomarkern

Wie die Auswertung ergab, verblieben nach der letzten Umstellung über 90 % der Patienten während des Follow-ups von durchschnittlich 7,5 Monaten auf der Medikation. Es wurde kein Zusammenhang zwischen der Anzahl der Umstellungen und der Therapietreue beobachtet. Klinische, biochemische (CRP ≤ 5 mg/ml) und fäkale (fäkales Calprotectin < 250 µg/g) Biomarker waren zum Ausgangszeitpunkt sowie nach zwölf und 24 Wochen ähnlich; auch in Bezug auf die Immunogenität fanden sich keine Unterschiede. Multiple Umstellungen zwischen dem Infliximab-Original und Biosimilars seien daher möglich, sicher und effektiv, so die Autoren.

Quelle: Gros B et al. United European Gastroenterol J 2023; DOI: 10.1002/ueg2.12357

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Wie die Auswertung ergab, verblieben nach der letzten Umstellung über 90 % der Patienten während des Follow-ups von durchschnittlich 7,5 Monaten auf der Medikation. Wie die Auswertung ergab, verblieben nach der letzten Umstellung über 90 % der Patienten während des Follow-ups von durchschnittlich 7,5 Monaten auf der Medikation. © catalin – stock.adobe.com