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Nur wenige Phytotherapeutika überzeugen in Studien zu rheumatoider Arthritis

Mit konventionellen Mitteln gelingt es nicht immer, die Symptome einer rheumatoiden Arthritis (RA) ausreichend zu lindern, sodass die Nachfrage nach zusätzlichen Therapieoptionen groß bleibt. Zahlreiche pflanzliche Mittel sind dafür im Angebot – bei allerdings sehr begrenzter Studienlage. 2011 erschien ein Cochrane-Review mit 22 Studien zur Phytotherapie bei RA, berichten Dorit Schröder und Professor Dr. Jost Langhorst von der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Therapie an den Kliniken Essen-Mitte. Danach gibt es eine moderate Evidenz, dass pflanzliche Öle, die Gamma-Linolensäure enthalten, Schmerzen lindern und die Funktionsfähigkeit bei rheumatoider Arthritis verbessern können. Dazu gehören Nachtkerzen-, Borretsch- oder schwarzes Johannisbeeröl.
Studien mit geringer Qualität und hoher Heterogenität
Außerdem ergaben einige Studien Hinweise auf eine mögliche lindernde Wirksamkeit von „Wilfords Dreiflügelfrucht“ (Tripterygium wilfordii), was sich auch in zwei nach 2011 erschienenen Metaanalysen bestätigte. Werden Bestandteile der Kletterpflanze oral eingenommen, müssen aber mögliche Nebenwirkungen wie gastrointestinale Beschwerden, Zyklus- und Fertilitätsstörungen sowie mögliche teratogene Effekte berücksichtigt werden.
Die Autoren weisen außerdem darauf hin, dass eine andere Metaanalyse keine Effekte bestätigte, die Studienqualität grundsätzlich gering sei und dass eine hohe Heterogenität zwischen den Untersuchungen bestehen würde.
Weihrauch, Katzenkralle und Mutterkraut durchgefallen
Mutterkraut, Katzenkralle, Weidenrinde, Capsaicin und Weihrauch (als Homöopathikum) fielen in der Analyse aufgrund der unzureichenden Studienlage durch.
Ein ebenfalls 2011 veröffentlichtes Review kommt zu ähnlichen Ergebnissen – hier wurden noch Hagebutte, Cannabis und Leinsamenöl eingeschlossen. Meist ältere, einzelne positive Studien zu Schwarzkümmelöl ergaben eine Reduktion der Krankheitsaktivität und der Anzahl der geschwollenen Gelenke.
Erfahrungen zählen mehr als Studien
Quelle: Schröder D, Langhorst J. ZPT 2017; 38: 248-252
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