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Rheumatherapie – biologisch oder konventionell?

Gemäß den Leitlinienempfehlungen basiert die Erstlinientherapie der frühen rheumatoiden Arthritis (RA) auf synthetischen krankheitsmodifizierenden Wirkstoffen. Zusätzlich können vorübergehend Kortikosteroide in geringer bis mittlerer Dosis verabreicht werden.
Über 800 Patienten in Phase-4-Studie untersucht
Diese aktive konventionelle Therapie ist sicher und senkt die Rheumaaktivität effektiv. Das wachsende Portfolio biotechnologisch hergestellter Wirkstoffe lässt jedoch die Frage nach der optimalen Therapiestrategie für Patienten im Frühstadium der RA zu, erklären Forscher um die Rheumatologin Professor Dr. Merete Lund Hetland aus Glostrup.
Im Rahmen einer an 29 Zentren in Skandinavien und den Niederlanden durchgeführten Phase-4-Studie hatten diese 200 therapienaive RA-Patienten mit mäßiger bis schwerer Krankheitsaktivität über 24 Wochen mit einer solchen aktiven konventionellen Therapie behandelt: Methotrexat plus Prednisolon oder Sulfasalazin plus Hydroxychloroquin plus intraartikuläre Kortikosteroidinjektionen.
Die Ergebnisse verglichen die Forscher mit den Effekten von drei biopharmazeutischen Therapiekombinationen: 203 Patienten erhielten Methotrexat nebst dem TNF-Inhibitor Certolizumab Pegol, 204 bekamen Methotrexat plus Abatacept und 188 die Methotrexat in Kombination mit dem IL-6-Inhibitor Tocilizumab.
Nach den 24 Wochen befanden sich in allen Studiengruppen mindestens 40 % der Patienten in klinischer Remission. Die Standardbehandlung schnitt dabei ähnlich gut ab wie Certolizumab Pegol und Tocilizumab. Gleiches galt im Hinblick auf die Häufigkeit an Nebenwirkungen. Abatacept führte im Vergleich zur aktiven konventionellen Therapie zu 9 % höheren Remissionsraten. Zudem kam es unter dem Biologikum am seltensten zu Nebenwirkungen und Behandlungsabbrüchen.
Quelle: Hetland ML et al. BMJ 2020; 371: m4328; DOI: 10.1136/bmj.m4328
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