Rheuma: Nach Impfung Methotrexatgabe für zwei Wochen pausieren

Um die Effektivität einer Impfung zu erhöhen, sollte man die Metho­trexattherapie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) unterbrechen. Das hatten schon mehrere Studien für die Influenzavakzinierung gezeigt. Doch wie lange darf die Pause sein? Ab wann ist mit einer nicht mehr vertretbaren Erhöhung der Schubrate zu rechnen?

„Das kann man in der Praxis doch direkt umsetzen“

Dieser Frage ging eine Arbeitsgruppe aus Südkorea in einer Post-hoc-Analyse von zwei randomisierten und kontrollierten Studien nach, schreibt Professor Dr. Andrea Rubbert-Roth vom Kantonsspital St. Gallen in ihrem Vortragsskript. In der einen dauerte die Therapiepause nach einer Grippeimpfung zwei, in der anderen vier Wochen. Alle RA-Patienten waren zuvor stabil auf MTX eingestellt.

Setzte man einen Monat lang mit dem Folsäureantagonisten aus, kletterte der DAS28* signifikant, erreichte aber nach dem Neustart der Therapie wieder das Ausgangsniveau. Allerdings entwickelten im Vergleich zur Kontrollgruppe mit kontinuierlicher Behandlung deutlich mehr Patienten in den vier Wochen einen Schub (20,5 % vs. 7,4 %).

Besser sah es bei nur zweiwöchiger MTX-Pause aus. In puncto DAS28 ergaben sich keine relevanten Unterschiede zwischen der Pausen- und Kontrollgruppe. Nur 10,8 % vs. 5,8 % der Patienten erlitten einen Schub. Die Autoren erachten daher eine zweiwöchige MTX-Pause als vertretbar. Dies könne man in der Praxis doch direkt umsetzen, kommentiert Prof. Rubbert-Roth das Studienfazit.

* Disease Activity Score 28

Quelle: 15. Rheumatologie-Update-Seminar