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Obeticholsäure und Fibrate als Second-Line-Option

Therapie der ersten Wahl bei der primär biliären Cholangitis (PBC) ist Ursodeoxycholsäure (UDCA). Ein großer Teil der Erkrankten spricht allerdings nur unzureichend auf die Behandlung an. Obeticholsäure und Fibrate stellen effektive und relativ gut verträgliche Alternativen dar, berichten Dr. Anna Reig von der Universitätsmedizin Barcelona und Kollegen.
Mithilfe eines Registers, an welchem sich 34 spanische Kliniken beteiligen, identifizierten die Forscher 351 PBC-Patienten mit UDCA-Intoleranz oder erhöhter alkalischer Phosphatase (AP) trotz UDCA-Therapie, die in der Zweitlinie – allein oder zusätzlich zu UDCA – Obeticholsäure, Bezafibrat, Fenofibrat oder eine Kombination aus Obeticholsäure und einem Fibrat erhalten hatten.
Beide Wirkstoffgruppen verbesserten sowohl die hepatische Biochemie als auch das UDCA-Ansprechen und den Risikoscore GLOBE, so die Forscher. Während Obeticholsäure deutlichere Effekte auf die Transaminasen hatte, beeinflussten die Fibrate die Cholestaseparameter (AP, Gamma-GT) stärker und wirkten sich günstig auf den Albumin- und den IgM-Spiegel sowie die Thrombozytenzahlen aus. Rund 21 % der mit Obeticholsäure, 18 % der mit Fenofibrat, 11 % der mit Bezafibrat und 16 % der mit einer Kombination behandelten Patienten erlitten Nebenwirkungen. Obeticholsäure verursachte insbesondere Pruritus. Therapieabbrüche beobachteten die Experten häufiger unter Fenofibrat.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Obeticholsäure und Bezafibrat wichtige PBC-Prognosemarker günstig beeinflussen. Weitere prospektive Untersuchungen müssen diese Ergebnisse bestätigen.
Quelle: Reig A et al. Am J Gastroenterol 2021; 116: 2250-2257; doi: 10.14309/ajg.0000000000001343
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