Eine Alternative bei primär biliärer Cholangitis

Maria Weiß

Mit UCA behandelte Patienten scheinen also eine größere Chance für ein längeres transplantationsfreies Überleben aufzuweisen. Mit UCA behandelte Patienten scheinen also eine größere Chance für ein längeres transplantationsfreies Überleben aufzuweisen. © PIC4U – stock.adobe.com

Bei primär biliärer Cholangitis führt ein Wechsel der Medikation offenbar nicht nur kurzfristig zu einer Abnahme der Risikomarker, sondern hilft auf lange Sicht eine Transplantation zu vermeiden.

Wenn die Therapie mit Ursodeoxycholsäure bei Patienten mit primär biliärer Cholangitis (PBC) nicht ausreichend wirkt oder nicht vertragen wird, stellt Obeticholsäure (OCA) eine Alternative dar. Wie die randomisierte POISE-Studie bereits gezeigt hatte, lassen sich mit OCA Biomarker für einen ungünstigen Verlauf, d.h. die Werte für ALP, Bilirubin, AST und ALT, reduzieren. Dr. C. Fiorella Murillo Perez vom Toronto Centre for Liver Disease und Kollegen untersuchten in einer offenen Nachbeobachtungsstudie, ob sich die Behandlung langfristig auch positiv auf harte Endpunkte wie die Rate an Lebertransplantationen und Todesfällen auswirkt.

Eingeschlossen waren 209 Patienten aus der POISE-Kohorte, die weiter mit OCA behandelt wurden. Als Vergleich dienten mehr als 3.000 Patienten mit primär biliärer Cholangitis aus zwei Registern (Global PCB: 1.381 Patienten; UK PBC: 2.135 Patienten).

Im Beobachtungszeitraum von sechs Jahren kam es zu fünf Lebertransplantationen/ Todesfällen in der OCA-Gruppe (2,4 %). In den beiden Register-Kohorten trat dieser Endpunkt dagegen bei 10 % bzw. 13,2 % ein. Damit lag das Risiko unter der UCA-Therapie um ca. 70 % niedriger.

Patienten können ihre Leber länger behalten

Mit UCA behandelte Patienten scheinen also eine größere Chance für ein längeres transplantationsfreies Überleben aufzuweisen, folgern die Wissenschaftler. Allerdings geben sie bei der Interpretation ihrer Ergebnisse zu bedenken, dass Teilnehmer einer kontrollierten Studie mit Patienten aus einem Register verglichen wurden. Ein Bias kann daher nicht ganz ausgeschlossen werden – auch wenn die gut übereinstimmenden Daten der beiden Registerkohorten ihre Argumentation eher stützen.

Quelle: Murillo Perez CF et al. Gastroenterology 2022; DOI: 10.1053/j.gastro.2022.08.054

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Mit UCA behandelte Patienten scheinen also eine größere Chance für ein längeres transplantationsfreies Überleben aufzuweisen. Mit UCA behandelte Patienten scheinen also eine größere Chance für ein längeres transplantationsfreies Überleben aufzuweisen. © PIC4U – stock.adobe.com