
Ösophaguskarzinome in der Zweitlinie mit Antikörper behandeln

Zeigen Ösophaguskarzinompatienten nach der Erstlinien-Chemotherapie einen Progress, haben sie derzeit eine schlechte Prognose und nur noch eingeschränkte Therapieoptionen. In Phase-III-Studien konnte bislang kein Vorteil im Gesamtüberleben (OS) für eine Chemotherapie belegt werden, konstatierte Professor Dr. Takashi Kojima vom National Cancer Center Hospital East in Kashiwa. In der Phase-II-Studie KEYNOTE-180 hat Pembrolizumab bereits eine bemerkenswerte antitumorale Aktivität mit anhaltenden Remissionen bei Patienten mit metastasierten Adeno- und Plattenepithelkarzinomen des Ösophagus gezeigt.1
Daraufhin wurde die Phase-III-Studie KEYNOTE-181 gestartet, in der 628 vorbehandelte Patienten mit fortgeschrittenen oder metastasierten Ösophaguskarzinomen randomisiert entweder eine Pembrolizumab-Monotherapie oder eine Chemotherapie nach Wahl des Prüfarztes (Paclitaxel, Docetaxel oder Irinotecan) erhielten. Primäre Endpunkte waren das Gesamtüberleben
- in der Intent-to-treat(ITT)-Population,
- bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des Ösophagus und
- bei Patienten mit positivem PD-L1-Status, d.h. einem CPS (combined positive score) von mindestens 10.
Letztere stellten rund 35 % des Gesamtkollektivs. Bei 64 % der Teilnehmer lag ein Plattenepithelkarzinom, bei 36 % ein Adenokarzinom des Ösophagus vor.
Bei PD-L1-positiven Patienten wurde durch Pembrolizumab eine signifikante OS-Verbesserung erreicht: Das mediane Gesamtüberleben verlängerte sich gegenüber der Chemotherapie um 2,6 Monate (9,3 vs. 6,7 Monate; HR 0,69; p = 0,0074), die Ein-Jahres-Rate war mehr als verdoppelt (43 vs. 20 %).
Neuer Zweitlinienstandard für PD-L1-positive Patienten
Laut Diskutant Dr. Harry Yoon von der Mayo Clinic in Rochester handelt es sich bei diesem Subkollektiv um die wohl größte Untersuchung bei Plattenepithelkarzinomen des Ösophagus. Im ITT-Kollektiv waren Pembrolizumab und Chemotherapie mit einem OS von jeweils 7,1 Monaten gleich effektiv (HR 0,89; p = 0,056).Ansprechen erhöht – Nebenwirkungen reduziert
Quellen:
1. Shah MA et al. J Clin Oncol 2018; 36 (Suppl): Abstract 4049
Kojima T et al. J Clin Oncol 2019; 37 (suppl 4; abstr 2)
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