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Omega-3-Fettsäuren bei hohem kardiovaskulärem Risiko ohne Vorteil

Omega-3-Fettsäuren schützen Personen mit Fettstoffwechselstörungen und hohem Herz-Kreislauf-Risiko nicht besser vor kardiovaskulären Komplikationen als Maiskeimöl. Zu diesem Ergebnis kommt die an 675 Kliniken in 22 Ländern durchgeführte STRENGTH-Studie. 13 078 Menschen mit hohem kardiovaskulärem Risiko, Hypertriglyceridämie und niedrigem HDL-Cholesterin wurden eingeschlossen, alle standen unter Statintherapie. Das Durchschnittsalter lag bei 62 Jahren, 65 % waren Männer.
Randomisiert erhielt die Hälfte der Studienteilnehmer täglich 4 g einer Carboxylsäure-Formulierung der Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure, die andere Hälfte ein Präparat auf Maiskeimöl-Basis. Die Carboxylsäure-Formulierung muss nicht mit einer fettigen Mahlzeit eingenommen werden und bietet gegenüber den gängigen Omega-3-Ethylester-Formulierungen den Vorteil einer besseren Bioverfügbarkeit, erläutert das internationale Forscherteam um Dr. Stephen Nicholls vom Monash Cardiovascular Research Centre der Universität Melbourne.
Die in das neue Präparat gesetzten Hoffnungen erfüllten sich jedoch nicht: Die Studie wurde vorzeitig beendet, nachdem eine Interimsanalyse zu dem Ergebnis gekommen war, dass Eicosapentaensäure/Docosahexaensäure wahrscheinlich nur einen geringen klinischen Nutzen hat.
Mehr gastrointestinale Nebenwirkungen
Der primäre Studienendpunkt, die Kombination aus einem Herz-Kreislauf-Tod, einem nicht-letalen Myokardinfarkt oder Schlaganfall, einem koronaren Revaskularisierungseingriff sowie einer stationär behandlungsbedürftigen instabilen Angina trat bei je etwa 12 % der Teilnehmer ein. Gastrointestinale Nebenwirkungen beobachteten die Wissenschaftler dagegen unter den Fischölkapseln häufiger. Angesichts dieser Ergebnisse halten die Autoren die prophylaktische Behandlung von Hochrisikopatienten mit der neuartigen Omega-3-Formulierung nicht für sinnvoll.
Quelle: Nicholls SJ et al. JAMA 2020: e2022258; DOI: 10.1001/jama.2020.22258
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