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Pankreaskarzinom: Auch nach Resektion intensiv behandeln

Die Prognose des Pankreaskarzinoms ist nach wie vor schlecht: Selbst wenn es noch gelingt, den Tumor vollständig operativ zu entfernen, liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate nur bei etwa 10 %. Eine adjuvante Therapie mit Gemcitabin kann die Situation etwas verbessern – auch hier kommt es aber bei 69–75 % der Patienten innerhalb von zwei Jahren zu einem Rezidiv.
Das FOLFIRINOX-Regime* hat sich in der Erstlinientherapie des metastasierten Pankreaskarzinoms im Gesamtüberleben als überlegen gegenüber Gemcitabin erwiesen. Auf Grundlage dieser Ergebnisse untersuchten nun französische Wissenschaftler, ob die Kombination auch im Rahmen der adjuvanten Therapie zu einer Lebensverlängerung führt.
Krankheitsfreies Überleben auf knapp zwei Jahre erhöht
An der Studie nahmen 493 Patienten (mittleres Alter 63,5 Jahre) nach Resektion eines duktalen Pankreas-Adenokarzinoms teil. Die eine Hälfte der Patienten erhielt als adjuvante Therapie über 24 Wochen ein modifiziertes FOLFIRINOX-Regime (ohne Bolusgabe von Fluorouracil), die andere Hälfte Gemcitabin. Primärer Endpunkt war das krankheitsfreie Überleben.
Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 33,6 Monaten betrug das mediane krankheitsfreie Überleben bei adjuvanter Therapie mit FOLFIRINOX 21,6 Monate im Vergleich zu 12,8 Monaten nach Gemcitabintherapie (HR 0,58; p < 0,001). 39,7 % der Patienten in der FOLFIRINOX-Gruppe hatten drei Jahre krankheitsfrei überlegt, in der Gemcitabingruppe waren es nur 21,4 %. Auch im medianen Gesamtüberleben zeigte sich die Überlegenheit von FOLFIRINOX (54,4 vs. 35 Monate; HR 0,64; p = 0,003) – genauso wie in der Gesamtüberlebensrate nach drei Jahren (63,4 vs. 48,6 %).
Allerdings hatte die intensivere Therapie auch ihren Preis: 75,9 % vs. 52,9 % der Patienten zeigten Toxizitäten des Grads 3 oder 4. Durch die Modifikation des Therapieregimes im Vergleich zur metastasierten Situation ließ sich die Rate an Grad-3/4-Neutropenien aber reduzieren.
Die Rate schwerer Diarrhöen konnte zudem durch die im Protokoll vorgesehene Reduktion der Irinotecandosis gesenkt werden.
* Fluorouracil, Leucovorin, Irinotecan, Oxaliplatin
Quelle: Conroy T et al. N Engl J Med 2018; 379: 2395-2406
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