
Patienten mit Leberzellkarzinom leben unter Antikörper-Duo länger

Die Kombination aus dem PD-L1-Checkpoint-Inhibitor Atezolizumab und dem VEGF-Inhibitor Bevacizumab hatte in einer Phase-1b-Studie beim nicht-resezierbaren Leberzellkarzinom ermutigende Aktivitäts- und Sicherheitssignale gezeigt. Da beide Medikamente bereits gegen andere Tumoren eingesetzt werden, konnte man angesichts der Resultate die Phase 2 überspringen und sofort eine randomisierte Phase-3-Studie initiieren. Deren positive Ergebnisse hat nun ein Team um Professor Dr. Richard S. Finn vom Jonsson Comprehensive Cancer Center in Los Angeles publiziert.1
Die 501 in die globale Phase-3-Studie IMbrave150 eingeschlossenen und vorher systemisch unbehandelten Patienten mit einem nicht-resezierbaren und/oder lokal fortgeschrittenen metastatischen hepatozellulären Karzinom wurden im Verhältnis von 2:1 randomisiert. Sie erhielten entweder Atezolizumab plus Bevacizumab oder den bisherigen Standard Sorafenib.
Die Forscher führten die jeweilige Therapien so lange durch, bis entweder inakzeptable Toxizitäten oder ein Verlust der Wirkung auftrat. Ko-primäre Endpunkte umfassten Gesamt- und progressionsfreies Überleben in der Intention-to-treat-Population, Letzteres nach RECIST 1.1 von unabhängigen Radiologen bestimmt.
Mortalitätsrisiko um 40 % verringert
Zum Zeitpunkt der primären Analyse war der experimentelle Arm deutlich überlegen: Nach zwölf Monaten Therapie lebten noch 67,2 %, in der Kontrolle 54,6 % der Teilnehmer, was laut den Autoren einer Reduktion des Mortalitätsrisikos um mehr als 40 % entsprach (Hazard Ratio [HR] 0,58; 95%-KI 0,42–0,79; p < 0,001). Ganz ähnlich fielen die Verhältnisse hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens aus mit medianen Zeiten von 6,8 Monaten vs. 4,3 Monate.
Ähnliches Sicherheitsprofil
Quellen:
1. Finn RS et al. N Engl J Med 2020; 382: 1894-1905; DOI: 10.1056/NEJMoa1915745
2. Kelley RK. A.o.O: 1953-1955; DOI: 10.1056/NEJMe2004851
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