
PD1-Inhibitor zusätzlich zur Chemotherapie steigert pCR-Rate

Patient:innen mit lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen des Ösophagus (ESCC) benötigen dringend neue Therapiemodalitäten, um die Häufigkeit von Rückfällen nach Tumorresektion zu minimieren. Der PD1-Inhibitor Camrelizumab ist in China zusammen mit Cisplatin/Paclitaxel Standard in der Erstlinie fortgeschrittener ESCC. Mittlerweile gibt es zahlreiche Hinweise für die Aktivität und die hohen pCR-Raten bei Kombination von CPI mit einer neoadjuvanten Chemotherapie, informierte Dr. Dr. Yin Li, National Cancer Center, Peking. ESCORT-NEO ist die erste Phase-3-Studie, in der Forschende Camrelizumab in diesem Setting untersuchen.
391 Personen mit lokal fortgeschrittenen, resektablen ESCC (T1b–T3N1–3M0 oder T3N0M0) erhielten randomisiert neoadjuvant
- Camrelizumab plus nab-Paclitaxel/Cisplatin (A),
- Camrelizumab plus Paclitaxel/Cisplatin (B) oder
- eine alleinige Chemotherapie mit Paclitaxel/Cisplatin.
Nach der Operation wurden Teilnehmende der ersten beiden Gruppen ein Jahr lang adjuvant mit dem CPI behandelt, die in der Kontrolle nur nachbeobachtet.
In den experimentellen Armen erzielten die Immunchemokombinationen signifikant höhere pCR-Raten (primärer Endpunkt): 28 % (A) vs. 15,4 % (B) vs. 4,7 % (Kontrolle; p < 0,0001 bzw. p = 0,0034). Subgruppenanalysen zufolge profitierten alle Patient:innen von der Addition des PD1-Inhibitors. Auch hinsichtlich der Raten majorer pathologischer Remissionen erwiesen sich Arm A und B mit 59,1 % und 36,2 % gegenüber der Kontrolle (20,9 %) als überlegen.
Nur selten Komplikationen
In allen drei Gruppen konnte die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmenden operiert werden (86,4 % vs. 89,2 % vs. 79,8 %). Auch die Raten an R0-Resektionen fielen mit 99,1 %, 95,7 % und 92,2 % ähnlich aus. Die postoperative Sterblichkeit war mit maximal 1,8 % niedrig. Zu schweren chirurgischen Komplikationen kam es nur selten. Die immunonkologischen Kombinationen wiesen ein akzeptables Sicherheitsprofil auf, betonte Dr. Li.
Die neoadjuvante Behandlung mit Camrelizumab zusätzlich zur Chemotherapie hat nach seinen Worten das Potenzial, zu einem neuen Standard zu avancieren. Die Nachbeobachtung wird fortgesetzt, um das ereignisfreie Überleben zu ermitteln.
Quelle:
Li Y et al. ASCO Gastrointestinal Cancers Symposium 2024; Abstract LBA244
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