Barrett-Ösophagus: PPI plus ASS blocken das Karzinom

Dr. Barbara Kreutzkamp

Mit der Kombination aus Esomeprazol und ASS verlängert sich nicht nur die Lebenszeit von Barrett-Ösophagus-Patienten (links), sondern wird auch die Speiseröhre vor möglichen Karzinomen (rechts) geschützt. Mit der Kombination aus Esomeprazol und ASS verlängert sich nicht nur die Lebenszeit von Barrett-Ösophagus-Patienten (links), sondern wird auch die Speiseröhre vor möglichen Karzinomen (rechts) geschützt. © wikimedia/Nephron; wikimedia/Samir

Bei Patienten mit Barrett-Ösophagitis senkt ein hoch dosierter Protonenpumpenhemmer wie Esomeprazol das Risiko für ein Speiseröhrenkarzinom. Noch bessere Effekte werden in Kombination mit Acetylsalicylsäure erzielt.

Der gastroösophageale Reflux ist ein wichtiger Risikofaktor für eine Barrett-Ösophagitis und diese wiederum ist einer von mehreren Risikofaktoren für ein Adenokarzinom der Speiseröhre. Eine medikamentöse Säuresuppression und Acetylsalicylsäure (ASS) reduzieren wahrscheinlich die Inzidenz von Barrett-Ösophagitis und Ösophaguskarzinom – dafür sprechen zumindest die Ergebnisse von Beobachtungsstudien und einer Metaanalyse.

Nun wurde eine erste prospektive und randomisierte Multicenterstudie initiiert, die einen chemopräventiven Antitumoreffekt durch Säuresuppression und/oder ASS bei Patienten mit Barrett-Ösophagitis zeigen sollte. Primärer kombinierter Endpunkt der in Großbritannien und Kanada durchgeführten Studie waren die Zeit bis zum Tod jeglicher Ursache bzw. bis zur Manifestation eines ösophagealen Adenokarzinoms oder einer hochgradigen Dysplasie – je nachdem, was eher auftrat.

Hoch dosiertes Esomeprazol verlängert bei Patienten mit Barrett-Ösophagitis die Zeit bis zum Tod jeglicher Ursache. ASS als Monotherapeutikum zeigt ebenfalls einen Effekt, wenngleich nicht so ausgeprägt wie der des Protonenpumpen-Hemmers. Die besten Ergebnisse erzielten Patienten mit Esomeprazol plus ASS.

Einbezogen in die Studie waren 2557 Patienten mit einer mehr als 1 cm großen Barrett-Metaplasieläsion. In einem offenen Design erhielten die Patienten entweder 80 mg/Tag oder 20 mg/Tag Esomeprazol jeweils mit oder ohne ASS (300 mg/Tag in GB, 325 mg/Tag in Kanada). Die Behandlung erfolte im Median über 8,9 Jahre. Beim primären Endpunkt, der kombinierten Erfassung der Gesamtmortalität sowie der Rate von Ösophaguskarzinomen oder hochgradigen Dysplasien, erwies sich hoch dosiertes Esomeprazol im Vergleich zu Niedrigdosis-Esomeprazol als überlegen.

ASS-Patienten schnitten gegenüber Nicht-ASS-Patienten besser ab – zumindest wenn sie nicht noch nicht-steroidale Entzündungshemmer einnahmen. Den besten präventiven Effekt erzielten die Forscher durch den hoch dosierten PPI plus ASS. Berichte über Nebenwirkungen waren mit 1 % aller Studienteilnehmer selten.

Quelle: Jankowski JAZ et al. Lancet 2018; 392: 400-408

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Mit der Kombination aus Esomeprazol und ASS verlängert sich nicht nur die Lebenszeit von Barrett-Ösophagus-Patienten (links), sondern wird auch die Speiseröhre vor möglichen Karzinomen (rechts) geschützt. Mit der Kombination aus Esomeprazol und ASS verlängert sich nicht nur die Lebenszeit von Barrett-Ösophagus-Patienten (links), sondern wird auch die Speiseröhre vor möglichen Karzinomen (rechts) geschützt. © wikimedia/Nephron; wikimedia/Samir