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Ösophaguskrebs-Screening: Gastroenterologe widerspricht neuer Leitlinie

Das Ösophaguskarzinom gehört mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von 15 % nach wie vor zu den am schlechtesten behandelbaren Malignomen. Am häufigsten ist inzwischen das Adenokarzinom. Zu dessen wichtigsten Risikofaktoren zählen Barrett-Ösophagus, Alter ≥ 50 Jahre, Refluxkrankheit (GERD), männliches Geschlecht, abdominale Adipositas und Rauchen. Mehr als 90 % der Adenokarzinome werden erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, wenn bereits Alarmsymptome wie Dysphagie und Gewichtsverlust (s. Kasten) darauf hinweisen.
Alarmsymptome
- Dysphagie und Odynophagie
- wiederholtes Erbrechen
- unerklärlicher Gewichtsverlust
- Anämie
- Appetitverlust
- gastrointestinale Blutung
PPI beim Barrett besser zweimal als einmal täglich
Außerdem eröffnet die Suche nach einem Barrett-Ösophagus bei chronischer GERD einfache Therapiemöglichkeiten, gibt der Kollege zu bedenken. In einer randomisiert-kontrollierten Studie an Patienten mit Barrett-Ösophagus war die zweimal tägliche Einnahme eines PPI der einmal täglichen überlegen. Sie vermochte schon bei einer kurzen Ausdehnung der Metaplasie (> 1 cm) die Mortalität und das Auftreten von Adenokarzinomen bzw. hochgradigen Dysplasien zu reduzieren.Quellen:
1. Groulx S et al. CMAJ 2020; 192: E768-E777; DOI: 10.1503/cmaj.190814
2. Veldhuyzen van Zanten S. CMAJ 2020; 192: E781-782; DOI: 10.1503/cmaj.200697
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