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GERD: Fundoplikatio erzielt gute Ergebnisse

Wenn sich Sodbrennen trotz PPI-Therapie nicht bessert, kann das verschiedene Gründe haben. Dazu gehören Nicht-Ansprechen der PPI, ösophagale Hypersensitivität bei physiologischem Reflux oder eine zugrunde liegende nicht-GERD-assoziierte ösophagale Störung (z.B. Achalasie) bzw. andere Erkrankung (z.B. kardiovaskulär). Lässt sich keine Ursache finden, liegt ein funktionelles Sodbrennen vor.
Gastroenterologen an Kliniken der Veterans Affairs in den USA untersuchten 200 Patienten mit PPI-refraktärem Sodbrennen.1 Nur bei 78 Patienten ließ sich mittels detaillierter Diagnostik (Endoskopie, ösophagale Biopsie, Ösophagusmanometrie und pH-Metrie-MII) ein refluxassoziiertes Sodbrennen feststellen. Diese Patienten wurden randomisiert auf drei Behandlungsarme verteilt: 27 erhielten eine laparoskopische Nissen-Fundoplikatio, 25 zusätzlich zur PPI-Therapie Baclofen sowie bei Bedarf Desipramin und 26 zusätzlich zum PPI ein Placebo.
Eine Besserung der Beschwerden um mindestens 50 %, gemessen über den GERD-Health Related Quality of Life Score, erreichten nach einem Jahr 67 % der Patienten aus der OP-Gruppe. Im Baclofen/Desipramin- bzw. Placebo-Arm waren es nur 28 % und 12 % der Teilnehmer.
Bei Patienten mit PPI-refraktärem Sodbrennen ist eine gute Diagnostik essenziell, folgern die Autoren. Konnte ein GERD-assoziiertes Sodbrennen gesichert werden, schien die Fundoplikatio der medikamentösen Therapie überlegen. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse sei aufgrund der wenigen Teilnehmer und deren eingeschränkter Diversität (weiß, männlich) aber begrenzt.
Zuerst höhere Dosis geben oder das Präparat wechseln
Bereits im Vorfeld der Studie besserten sich bei einigen der eigentlich therapierefraktären Patienten die Symptome im Rahmen der Standardisierung der PPI-Therapie. In einem begleitenden Kommentar wird darauf hingewiesen, dass es einen Versuch wert sein könnte, die PPI-Dosis zu erhöhen bzw. auf ein anderes Präparat zu wechseln, bevor man zum Skalpell greift.2
1. Spechler SJ et al. NEJM 2019; 381: 1513-1523; DOI: 10.1056/NEJMoa1811424
2. Talley NJ. A.a.O.: 1580-1581; DOI: 10.1056/NEJMe1911623
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