Penicillinallergie: Die meisten Patienten vertragen das Antibiotikum doch

Friederike Klein

So manch einer kann Penicillin doch vertragen. So manch einer kann Penicillin doch vertragen. © iStock/Peter Hermes Furian

Nicht alle Patienten, die angeben gegen Penicillin allergisch zu sein, sind es auch. Daher ist eine stetige Abklärung einer Allergie sinnvoll.

Berichten Patienten, gegen Penicillin al­l­ergisch zu sein, weichen ihre Ärzte meist flugs auf Alternativen aus. Sie greifen zu Breitbandantibiotika, die häufig weniger wirksam und schlechter verträglich sind, erklärte Professor Dr. Mario Fabri von der Klinik für Dermatologie und Venerologie der Universität Köln. Damit steige auch das Risiko für die Entwicklung von Resistenzen.

Große Studien ergaben, dass bis zu 90 % der Patienten mit vermeintlicher Allergie Penicillin zu vertragen scheinen. Oft in den ersten Lebensjahren dia­gnostiziert, wird die Allergie später nicht mehr verifiziert, kritisierte der Referent.

Er sieht daher eine wichtige Rolle für sich und seine Kollegen: Man solle eine Antibiotikaallergie immer abklären. Dadurch könne man nicht nur bei einigen Patienten Entwarnung geben, sondern ihnen auch zu einer besseren Therapie zum Beispiel mit spezifischen Schmalspektrum-Antibiotika verhelfen, sagte Prof. Fabri.

Quelle: FOBI DIGITAL 2020 – 27. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie

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