Post-Herpes-Enzephalitis häufiger als gedacht

Maria Fett

Die Viren sind zwar vertrieben, los ist man die Enzephalitis dadurch aber nicht zwingend. Die Viren sind zwar vertrieben, los ist man die Enzephalitis dadurch aber nicht zwingend. © iStock/Dr_Microbe

Die Herpes-Enzephalitis ist überstanden, doch das Leiden geht weiter. Ein erheblicher Teil der Patienten entwickelt nach der viralen Erkrankung eine Auto­immunenzephalitis.

Folgt eine autoimmunbedingte Hirnhautentzündung auf eine Herpes-Enzephalitis, ist das nicht nur eine diagnostische Herausforderung. Auch für die Therapie hat das Konsequenzen, da dann eine Kortikoidbehandlung oder eine weiterführende Immunsuppression indiziert ist, sagte Professor Dr. Frank­ Erbguth­, Nürnberg.

In den letzten Jahren haben sich die Fallberichte über den klinischen Übergang einer Herpes- zur Autoimmunenzephalitis gehäuft. Nun untermauert erstmals eine systematische Arbeit die Beobachtungen. In die Studie eingeschlossen wurden 105 Patienten mit diagnostizierter Post-Herpes-Enzephalitis. 51 von ihnen entstammten einer prospektiven Kohorte. Keiner der Patienten wies zu Beginn Autoantikörper gegen NMDA-Rezeptoren auf.

Im Verlauf kam es bei 14 dieser 51 Patienten zu einer autoimmunen Hirnhautentzündung. Zugleich zeigten sich bei ihnen neuronale Antikörper im Serum, meist gegen NMDA-Rezeptoren. Die Produktion der Antikörper binnen drei Wochen nach der HSV-Erkrankung war mit einem erheblich höheren Risiko für eine Autoimmun-Enzephalitis assoziiert (Odds Ratio 11,5). Patienten sollten entsprechend auf diese getes­tet werden, so Prof. Erbguth.

Quelle: 11. Neurologie-Update-Seminar

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Die Viren sind zwar vertrieben, los ist man die Enzephalitis dadurch aber nicht zwingend. Die Viren sind zwar vertrieben, los ist man die Enzephalitis dadurch aber nicht zwingend. © iStock/Dr_Microbe