Psoriasis und Schwangerschaft: Besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen?

Dr. Judith Lorenz

Bezüglich der Outcome-Parameter unterschieden sich die Psoriasispatientinnen nicht deutlich von der US-amerikanischen Allgemeinbevölkerung. Bezüglich der Outcome-Parameter unterschieden sich die Psoriasispatientinnen nicht deutlich von der US-amerikanischen Allgemeinbevölkerung. © iStock/Natalia SERDYUK

Patientinnen, die an einer Psoriasis leiden, machen sich während der Schwangerschaft oft Sorgen. Doch weder die Therapie noch die Hauterkrankung scheinen einen bedeutenden negativen Einfluss zu haben.

Mehr als drei Viertel der Psoriasispatientinnen entwickeln die Krankheit im gebärfähigen Alter. Professor Dr. Alexa Kimball vom Department of Dermatology am Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston und Kollegen haben daher untersucht, inwiefern die Dermatose bzw. ihre Therapie das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen wie Tot-, Fehl- und Frühgeburt, neonatale Probleme oder Fehlbildungen beeinflusst. Mithilfe des internationalen Psoriasis Longitudinal Assessment and Registry (PSOLAR) analysierten sie die Daten von 2224 Patientinnen im gebärfähigen Alter.

Höhere Fertilitätsrate in der Allgemeinbevölkerung

Innerhalb des Untersuchungszeitraums von rund sieben Jahren traten bei 220 Frauen insgesamt 298 Schwangerschaften ein. Dies entsprach einer Fertilitätsrate von 18,9 pro 1000 Frauen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren. In der US-Allgemeinbevölkerung liegt die Fertilitätsrate höher, berichten die Wissenschaftler: 2018 betrug sie 59,1 pro 1000 Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren.

Bezüglich der weiteren Outcome-Parameter unterschieden sich die Psoriasispatientinnen hingegen nicht deutlich von der US-amerikanischen Allgemeinbevölkerung: 244 Schwangerschaften (82 %) resultierten in einer Geburt (darunter eine Totgeburt), 41 in einer Fehlgeburt (14 %) und 13 wurden elektiv beendet (4 %). Rund 9 % der Kinder waren Frühchen und 4 % hatten neonatologische Probleme (zum Beispiel respiratorische Komplikationen). Zwei Kinder wiesen kongenitale Anomalien auf (Gaumenspalte, Stoffwechseldefekt). Die 252 Schwangerschaften der Frauen (n =168), die vor oder während der Gravidität Biologika erhielten, schienen nicht anders verlaufen zu sein als die der Patientinnen ohne Biologikatherapie.

Expositionszeitraum nur eingeschränkt erfasst

PSOLAR ist kein schwangerschaftsspezifisches Register und erfasst, was die Gravidität angeht, nur Basisdaten, geben die US-amerikanischen Wissenschaftler abschließend zu bedenken. Gespeichert werden schwangerschaftsbezogene Daten der Patientinnen beispielsweise nur für ein Jahr vor der Geburt bzw. sechs Monate vor dem Abort. Dr. Kimball und ihre Kollegen weisen daher auf den Bedarf an gößeren, speziell auf schwangere Psoriasispatientinnen ausgerichteten Datenbanken hin.

Quelle: Kimball AB et al. JAMA Dermatol 2021; DOI: 10.1001/jamadermatol.2020.5595

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Bezüglich der Outcome-Parameter unterschieden sich die Psoriasispatientinnen nicht deutlich von der US-amerikanischen Allgemeinbevölkerung. Bezüglich der Outcome-Parameter unterschieden sich die Psoriasispatientinnen nicht deutlich von der US-amerikanischen Allgemeinbevölkerung. © iStock/Natalia SERDYUK