Pummelgene erhöhen den Diäterfolg

Maria Fett

Bei der Studie wurden 77 Genvarianten auf der Doppelhelix berücksichtigt - auf die "Pummelgene" kann ein zu geringer Gewichtsverlust aber nicht mehr geschoben werden. Bei der Studie wurden 77 Genvarianten auf der Doppelhelix berücksichtigt - auf die "Pummelgene" kann ein zu geringer Gewichtsverlust aber nicht mehr geschoben werden. © iStock.com/anilakkus

Von wegen die genetische Prädisposition lässt Diäten scheitern. US-Kollegen haben nun heraus­gefunden, dass Personen mit erblicher Vorbelastung mehr Gewicht verlieren als solche ohne Risikogene.

Sind Sie motiviert mit guten Vorsätzen ins neue Jahr gestartet? Ein bisschen abzunehmen oder sich gesünder zu ernähren stand bei dem ein oder anderen sicherlich auf der Liste. Doch trotz bester Absichten und einem Wandel in den Essgewohnheiten wollen die Pfunde einfach nicht purzeln – zumindest nicht dauerhaft. Manche schieben den ausbleibenden Effekt auf die Erbanlagen. Immerhin ist bekannt, dass Menschen mit bestimmten Gen­kombinationen ein größeres Risiko tragen, dickleibig zu werden. Aber nehmen sie deshalb tatsächlich auch schwerer ab?

Kollegen um Dr. Tiange Wang von der School of Public Health and Tropical Medicine der Tulane Universität in New Orleans gingen dieser Frage in einer aufwendigen Kohortenstudie nach. Sie analysierten Daten von 14 046 Männern und Frauen zweier großer Langzeitstudien. Mittels Blutproben errechneten die Wissenschaftler einen auf 77 Genvarianten beruhenden Wert, der das Risiko einer genetischen Prädisposition für Übergewicht abschätzte.

Kost auf Basis von Gemüse, Obst und Vollkorn am besten

Zwischen 1986 und 2006 wurden in Intervallen von jeweils vier Jahren Veränderungen im BMI, Körpergewicht und Ernährungsverhalten der Probanden beurteilt. Die Ergebnisse dürften überraschen: Wer stärker erb­lich vorbelastet war, nahm durch die Ernährungsum­stellung am meis­ten ab. Je strikter sich die Teilnehmer an die Diätvorgaben hielten, desto mehr reduzierten sich BMI und Gewicht. Eine Kost auf Basis von Gemüse, Obst, Vollkorn sowie langkettigen Fettsäuren zeigte den größten Nutzen. Für seine überflüssigen Pfunde die „Pummelgene“ verantwortlich zu machen, reicht damit nicht mehr aus.

Quelle: Wang T et al. BMJ 2018; 360: j5644

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Bei der Studie wurden 77 Genvarianten auf der Doppelhelix berücksichtigt - auf die "Pummelgene" kann ein zu geringer Gewichtsverlust aber nicht mehr geschoben werden. Bei der Studie wurden 77 Genvarianten auf der Doppelhelix berücksichtigt - auf die "Pummelgene" kann ein zu geringer Gewichtsverlust aber nicht mehr geschoben werden. © iStock.com/anilakkus