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Regelmäßige Doppelfiltrations-Plasmapherese bei schwerer Hypertriglyzeridämie

Der schweren Hypertriglyzeridämie (HTG) liegt meist ein genetischer Defekt zugrunde. Langfristig begünstigt die Erkrankung atherosklerotische Herz- und Gefäßschäden. Bei Triglyzeridwerten über 1000 mg/dl droht zudem eine akute Pankreatitis, die bis zur Pankreasnekrose führen kann.
Da bis zu 30 % der Betroffenen diese Komplikation nicht überleben, empfehlen die Leitlinien in der Notfallsituation eine schnelle Absenkung der Triglyzeride mittels therapeutischer Apherese, beispielsweise der Doppelfiltrations-Plasmapherese (DFPP). Dabei werden durch Membranseparation und Plasmafiltration selektiv die hochmolekularen Lipoproteine aus der Zirkulation entfernt, ohne dass hierfür ein Plasmaaustausch erforderlich wäre.
Hochrisikopatienten können außerdem von einer Langzeit-DFPP profitieren, berichten Privatdozent Dr. med. Clemens Grupp vom Klinikum Bamberg und Kollegen. Sie haben den Krankheitsverlauf von zehn Patienten mit einer schweren diät- und medikamentenresistenten HTG (z.B. Chylomikronämie) verfolgt, die über mehrere Jahre ein- bis dreimal wöchentlich mittels DFPP behandelt worden waren.
Die sieben Männer und drei Frauen waren im Schnitt 43 Jahre alt und vertrugen die DFPP gut. Im Vergleich zu den Jahren vor Beginn der Therapie sank die jährliche Rate HTG-assoziierter Komplikationen (Pankreatitis, Herz-Kreislauf-Komplikationen) signifikant von 1,4 auf 0.
Verfahren möglicherweise auch in der Prävention sinnvoll
Die absolute Anzahl der Ereignisse nahm um 77 % ab. Eine langfristige, regelmäßige DFPP stabilisiert den Krankheitsverlauf von Patienten mit einer schweren, therapieresistenten HTG und kann vor den potenziell lebensbedrohlichen Komplikationen der Fettstoffwechselstörung schützen, so die Autoren.
Zwar sei eine größere prospektive Studie zu dem Thema wünschenswert. Angesichts der Seltenheit des Krankheitsbilds und voraussichtlicher ethischer Bedenken aufgrund der mutmaßlichen Vorteile der Therapie halten die Kollegen dies allerdings nicht für realisierbar.
Quelle: Grupp C et al. Blood Purif 2020; DOI: 10.1159/000506506
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