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Rotes Fleisch fördert hepatische Erkrankungen

Für ihre Analyse nutzten die Forscher um Dr. Arash Etemadi, Division of Cancer Epidemiology and Genetics, National Cancer Institute, Bethesda, die Daten der „NIH-AARP Diet and Health“-Studie mit mehr als einer halben Million Teilnehmern. Die zu Anfang zwischen 50–71 Jahre alten Probanden füllten zu Studienbeginn einen detaillierten Fragebogen unter anderem zu ihren Essgewohnheiten während der vorangegangenen zwölf Monate aus. Innerhalb des Follow-ups von durchschnittlich 16 Jahren starben mehr als 128 000 Personen, meist an Krebs, Herz-Kreislauf- oder respiratorischen Erkrankungen.
Die Todesfälle brachten die Wissenschaftler mit dem täglichen Konsum von weißem bzw. rotem (un)prozessiertem Fleisch in Verbindung (prozessiert bedeutet z.B. geräuchert oder gepökelt). Sie unterteilten den Konsum abhängig der Menge in fünf Gruppen. Zudem berechneten sie basierend auf den Angaben zum Essverhalten die Menge an aufgenommenem Nitrit/Nitrat und Hämeisen.
Die Sterblichkeit stieg in dem Fünftel mit dem höchsten Konsum roten Fleisches gegenüber dem Fünftel mit dem niedrigsten Konsum um 26 %. Das galt sowohl für verarbeitetes als auch für nicht verarbeitetes Rind, Lamm und Schwein. Betrachtete man die einzelnen Todesursachen, so erhöhte der regelmäßige Konsum die Sterblichkeit durch Krebs, Nieren-, Leber-, Herz- und Atemwegserkrankungen sowie Schlaganfall, Diabetes oder Infektionen.
Chronische Lebererkrankungen standen vor allem mit unprozessiertem Fleisch in Verbindung. Nur bei Alzheimer zeigte sich kein Zusammenhang mit rotem Fleisch. Statistischen Berechnungen zufolge war für die Mortalität die Aufnahme von Nitrat/Nitrit im Fleisch zu 50 % und von Hämeisen zu 21 % verantwortlich.
Viel Hühnchen und Fisch reduziert Mortalität um 25 %
Dagegen war in dem Fünftel mit dem höchsten Konsum von weißem Fleisch die Sterblichkeit gegenüber dem Fünftel mit dem geringsten Konsum um 25 % erniedrigt. Insbesondere unverarbeitete Produkte erzielte eine protektive Wirkung.
Obwohl die Ernährungsweise ausschließlich am Studienanfang erhoben wurde, erachten die Autoren die Daten als aussagekräftig.
Quelle: Etemadi A et al. BMJ 2017; 357: j1957
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