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Tierisch allergisch: Von Hunden, Katzen und Allergenkarenz

Hund und Katze sind hinter Milben und Pollen die dritthäufigste Ursache eines allergischen Asthma bronchiale. Meist besitzen die betroffenen Personen selbst ein Haustier oder sie haben privaten oder beruflichen Kontakt zu einem. Die Allergene können aber auch aerogen oder über andere Personen bzw. Gegenstände übertragen werden, heißt es in einem Konsensusdokument spanischer Allergologen.
Die Hauptallergene von Hunden, Can f 1 und Can f 5, werden von jeder Rasse produziert und finden sich in Epithel, Hautschuppen, Parotis, Zungendrüsen und Prostata. Bei Katzen spielen Fel d 1 und Fel d 4 eine wesentliche Rolle. Fel d 1 wird vor allem im Speichel, aber auch in den Talgdrüsen und im Urin von Katern nachgewiesen.
Im Zweifel die molekulare Diagnostik nutzen
Manche Hunde- und Katzenallergene haben eine homologe oder zumindest ähnliche Struktur (z.B. Albumine und Lipocaline), sodass es bei vielen Patienten zu Kreuzallergien kommt. Eine solche Kreuzreaktivität gibt es allerdings auch gegenüber Allergenen anderer Säugetiere wie Pferd, Maus, Kaninchen und Ratte, schreiben Dr. Ignacio Davila von der Universität Salamanca und Kollegen.
Die Diagnose der tierischen Allergie basiert primär auf der ausführlichen Anamnese, der körperlichen Untersuchung und dem Pricktest. Die Bestimmung des spezifischen IgE ist dem Pricktest unterlegen und kommt dann zum Einsatz, wenn klinische Symptomatik und Prick-Ergebnis nicht zusammenpassen.
Die molekulare Diagnostik nutzt einzelne gereinigte oder rekombinante Allergenfragmente, die im Vergleich zu ganzen Extrakten vor allem bei polysensibilisierten Patienten bzw. beim Nachweis von Kreuzallergien Vorteile bieten. Sie erlaubt eine klarere Aussage, mit welchen Allergenen ggf. eine Immuntherapie erfolgen sollte.
Immuntherapie wirkt nicht bei Hunde-, aber bei Katzenallergie
Bei nachgewiesener Hunde- oder Katzenallergie wäre es natürlich am sinnvollsten, den Kontakt mit dem Tier komplett zu meiden. Dieser Vorschlag stößt bei den Besitzern aber häufig auf wenig Gegenliebe. Mag die Lebensqualität noch so darunter leiden – das Tier bleibt. Um dennoch die Symptomatik wenigstens geringfügig zu verbessern, sollten Tierfreunde u.a. Folgendes beachten:
- Haustier regelmäßig waschen
- spezielle Lotion ins Fell
- Tier raus aus dem Schlafzimmer
- spezielle Überzüge für Bettzeug und Matratzen verwenden
- Allergiereservoire (z.B. Dekokissen) entfernen
- Gerbsäure und Bleichmittel im Haushalt benutzen
- regelmäßig einen leistungsstarken Staubsauger nutzen
Bei einer Katzenallergie scheint sich die subkutane spezifische Immuntherapie mit Katzenextrakten zu bewähren. Mehrere Studien sprechen dafür, dass sich nach 12-monatiger Behandlung die klinischen Symptome von Erwachsenen mit Rhinokonjunktivitis und Asthma signifikant bessern bzw. Provokationstest und Hautreaktion im Prick geringer ausfallen. Bei Kindern gibt es bislang nur zwei Studien, die aber ebenfalls positive Ergebnisse lieferten. Drei Doppelblindstudien zur SKIT bei Hundeallergie konnten eine klinische Wirksamkeit dagegen nicht nachweisen.
Quelle: Davila I et al. Allergy 2018; online first
Von wegen hypoallergen
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