TNF-Blocker: Nach Therapieversagen konkurrieren drei Biologika miteinander

Dr. Elke Ruchalla

Abatacept wurde bei der Therapie der rheumatoiden Arthritis früher wieder abgesetzt als Rituximab und Tocilizumab. Abatacept wurde bei der Therapie der rheumatoiden Arthritis früher wieder abgesetzt als Rituximab und Tocilizumab. © fotolia/Moe; fotolia/Artinun

Was soll man nach fehlendem Ansprechen auf TNF-Blocker wählen: Rituximab, Tocilizumab oder Abatacept? Ausreichend sicher sind alle drei Biotherapeutika. Ein Vergleich der Substanzen stand bislang aus.

Etwa jeder dritte Patient mit rheumatoider Arthritis spricht nicht auf TNF-α-Inhibitoren an. Mittlerweile sind Biologika mit anderen Wirkungsmechanismen eingeführt, wie Rituximab, Abatacept oder Tocilizumab. Randomisierte Vergleiche der drei untereinander gibt es nicht – und wird es womöglich auch nie geben. Weshalb eine französische Gruppe versucht hat, die Frage über einen anderen Ansatz zu klären.

Das Team um Professor Dr. Jacques-Eric Gottenberg vom Universitätsklinikum Straßburg hat sich überlegt, dass die Medikamente aus zwei Gründen abgesetzt werden: Entweder sie versagen oder es gibt zu viele oder zu heftige Nebenwirkungen. Je mehr Patienten ein Präparat also zwei Jahre nach der ersten Verordnung noch erhalten, desto günstiger dürfte das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Arzneistoffs sein.

Die Mediziner werteten Registerdaten von 107 klinischen Zentren aus. Darin identifizierten sie über 3000 Erkrankte mit rheumatoider Arthritis, denen zwischen 2005 und 2013 erstmals Rituximab, Abatacept oder Tocilizumab verschrieben worden war. Die Forscher berücksichtigten in ihrer Analyse potenzielle Störfaktoren. Nach 24 Monaten erhielten jeweils etwa zwei Drittel der Betroffenen Rituximab oder Tocilizumab unverändert weiter. Bei Abatacept war es nur noch etwas mehr als ein Drittel der ursprünglich Behandelten. Dem entsprach eine kürzere Behandlungsdauer mit Abatacept bis zum Therapieversagen (15,6 Monate vs. 19,8 bzw. 19,1 Monate für Rituximab bzw. Tocilizumab).

Die längere Behandlungsdauer dürfte dabei wohl vor allem auf eine bessere Wirksamkeit zurückgehen, so die Einschätzung der Experten. Denn Nebenwirkungen traten unter den drei Substanzen ähnlich häufig auf. Das bestätigt eine sekundäre Auswertung, nach der deutlich mehr Erkrankte nach den Kriterien der Europäischen Fachgesellschaft (EULAR*) auf Rituximab oder Tocilizumab ansprachen als auf Abatacept.

* European League Against Rheumatism

Quelle: Gottenberg JE et al. BMJ 2019; 364: I67

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Abatacept wurde bei der Therapie der rheumatoiden Arthritis früher wieder abgesetzt als Rituximab und Tocilizumab. Abatacept wurde bei der Therapie der rheumatoiden Arthritis früher wieder abgesetzt als Rituximab und Tocilizumab. © fotolia/Moe; fotolia/Artinun