Triplenegativer Brustkrebs: PD-L1 auf Immunzellen sagt Erfolg von Atezolizumab/nab-Paclitaxel voraus

Birgit-Kristin Pohlmann

Es lohnt sich, zukünftig den PD-L1-Status auf den Immunzellen von Patientinnen mit fortgeschrittenem TNBC zu messen. Es lohnt sich, zukünftig den PD-L1-Status auf den Immunzellen von Patientinnen mit fortgeschrittenem TNBC zu messen. © iStock.com/catinsyrup

Patientinnen mit triplenegativem Brustkrebs profitieren von einer Therapie mit Atezolizumab plus nab-Paclitaxel. Entscheidend ist dafür aber offenbar nicht die PD-L1-Expression auf den Tumorzellen selbst. Das untermauern auch die Ergebnisse einer Biomarkeranalyse.

Die Taxan-Monotherapie gilt bis dato als eine Standardoption beim metastasierten triplenegativen Mammakarzinom (TNBC). Ein möglicher Vorteil einer Kombinationstherapie wurde in der IMpassion-130-Studie geprüft, erläuterte Professor Dr. Leisha A. Emens, UPMC Hillman Cancer Center, Universität Pittsburgh. In der Phase-III-Studie wurden 902 Patientinnen mit metastasiertem TNBC 1:1 randomisiert und in der Erstlinie mit Atezolizumab/nab-Paclitaxel versus nab-Paclitaxel alleine (+ Placebo) behandelt.

Expression auf tumorinfiltrierenden Zellen ist entscheidend

Die Ergebnisse der ersten Auswertung haben für die Patientinnen mit metastasiertem TNBC und PD-L1-Expression auf den tumorinfiltrierenden Zellen (PD-L1 IC+) einen signifikanten Vorteil beim medianen progressionsfreien Überleben gezeigt (7,5 vs. 5,0 Monate; HR 0,62; p < 0,0001). Die mediane Gesamtüberlebenszeit wurde auf über zwei Jahre (25,0 vs. 15,5 Monate; HR 0,62) verlängert. Keinen zusätzlichen Wirksamkeitsvorteil von Atezolizumab hatten dagegen die Patientinnen ohne PD-L1-Expression auf den Immunzellen.

Die aktuell vorgestellten Biomarkeranalysen untermauern, dass die PD-L1-Expression auf den Immunzellen der entscheidende prädiktive Marker für das Ansprechen auf Atezolizumab/nab-Paclitaxel ist. Eine PD-L1-Expression > 1 % ist danach ausreichend, um auf die Therapie anzusprechen, erläuterte Prof. Emens.

Wichtig sei aber, dass die PD-L1-Expression auf den Immunzellen gemessen wird. Die Analysen zeigten, dass eine Expression auf den Tumorzellen deutlich seltener vorkommt. Zudem liege dann auch mehrheitlich eine PD-L1-Expression auf den Immunzellen vor. Keinen prädiktiven Wert hatte dagegen der Nachweis tumorinfiltrierender Lymphozyten im Stroma (sTIL) und zytotoxischer T-Zellen (CD8+), so die Referentin. Zudem seien die Ergebnisse zum progressionsfreien und Gesamtüberleben unabhängig vom BRCA-Mutationsstatus.

Zulassung der Kombination wird erwartet

Für den klinischen Alltag empfahl Prof. Emens, zukünftig den PD-L1-Status auf den Immunzellen von Patientinnen mit fortgeschrittenem TNBC zu messen, um ihnen eine Erstlinienbehandlung mit Atezolizumab/nab-Paclitaxel zu ermöglichen. Die Zulassung der Kombination für das TNBC wird laut der Expertin erwartet. 

Quelle: Emens LA et al. SABCS 2018; GS1-04
San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) 2018

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