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Triplenegativer Brustkrebs: Immun/Chemo-Kombination bringt Überlebensvorteil

Wir müssen eine weitere Schicht der Komplexität in die Klassifikation des Mammakarzinoms integrieren“, sagte Dr. Marleen Kok, Niederländisches Krebsinstitut, Amsterdam. Vorrangig müsse man unterscheiden nach:
- „heißen“ Tumoren mit hoher Immunogenität
- Tumoren, die therapeutisch von „kalt“ zu „heiß“ verändert werden können und
- gänzlich „kalten“ Tumoren
Ein heißer Tumor kann dabei unabhängig vom Rezeptorstatus gekennzeichnet sein durch eine hohe Zahl tumorinfiltrierender Leukozyten (TIL), eine hohe PD-L1-Expression, eine starke Interferon-g-Signatur und/oder Mikrosatelliteninstabilität. Für die anderen zwei Gruppen schlug sie nachgeordnet die Unterscheidung in Östrogenrezeptor-positiv, HER2-positiv oder triplenegativ vor.
Größter Benefit bei Patienten mit hoher PD-L1-Expression
Triplenegativer Brustkrebs (TNBC) gehört eher zu den kalten Tumoren. Aber es gibt Subtypen mit einer Immunaktivierung, die eine bessere Prognose und höhere Ansprechraten auf die Chemotherapie aufweisen. Zudem ermöglicht die Kombination mit einer Chemo, die Immunogenität zu steigern, wie Professor Dr. Lisa A. Carey, Lineberger Comprehensive Cancer Center, University of North Carolina, erläuterte.
Die Kombination des PD-L1-Inhibitors Atezolizumab mit nab-Paclitaxel führte erstmals seit Langem zu einem Überlebensvorteil einer interventionellen Therapie beim metastasierten oder inoperablen fortgeschrittenen TNBC: In der Phase-III-Studie IMpassion 130 verlängerte die Kombination signifikant das progressionsfreie Überleben (PFS) dieser Patienten gegenüber der Chemotherapie alleine. Absolut war der PFS-Gewinn mit 1,7 Monaten zwar mäßig, schlug sich aber in einer Interims-analyse bereits in einem um 3,7 Monate verlängerten Gesamtüberleben (OS) in der Kombinationsgruppe nieder. Besonders profitierten Patienten mit einem PD-L1-positiven Tumor. Das mediane PFS lag hier bei 7,5 vs. 5,0 Monaten (HR 0,62; 95%-KI 0,49–0,78; p < 0,001). Das mediane OS betrug 25,0 vs. 15,5 Monate (HR 0,62; 95%-KI 0,45–0,86).
Ticken HR+ Tumoren anders?
Quellen:
Carey LA, Loi S, Kok M; ESMO 2018; Special Symposium „Combination strategies of immunotherapy in breast cancer“
ESMO-Jahrestagung 2018
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