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Typ-1-Diabetes: Atriale Ektopien am Tag, Bradykardien in der Nacht

Dass Hypoglykämien verschiedene Herzrhythmusstörungen auslösen können, ist bekannt, erinnerte Professor Dr. Manfred Dreyer, Diabetesschwerpunktpraxis Eppendorf, Hamburg. Nun gibt es zur weiteren Differenzierung neue Studiendaten: Bei 37 Typ-1-Diabetikern erfolgten ein Langzeit-EKG und parallel eine Cardiogoniometrie jeweils über 96 Stunden.
Als Ausgangswert wurden die EKG-Zeiten getrennt für Tag und Nacht ausgewertet, während die Blutglukosewerte zwischen 90 und 180 mg/dl (5–10 mmol/l) lagen. Definitionsgemäß bestanden Hypoglykämien bei Blutzuckerwerten unter 63 mg/dl (<3,5 mmol/l).
Erhöhtes Risiko für Kammerflimmern
Die Analyse der EKG-Veränderungen zeigte, dass sich sowohl während hypoglykämischer Phasen am Tag als auch während der Nacht verlängerte QTc-Intervalle fanden. Klinisch sollte dabei im Blick behalten werden, dass die Verlängerung des QTc-Intervalls generell ein Risikofaktor für das Auftreten von Kammerflimmern sein kann, kommentierte der Experte. Außerdem fiel bei den Auswertungen ein Unterschied auf Vorhofebene auf. So traten während nächtlicher Hypoglykämien sehr häufig Bradykardien auf, am Tag hingegen nicht. Tagsüber überwogen während der hypoglykämischen Phasen vielmehr atriale Ektopien.
Damit sei das erste Mal berichtet worden, dass sich sogenannte hypoglykämische EKG-Veränderungen in der Nacht von denen am Tag unterscheiden, so der Experte. Allerdings könne man noch nicht entscheiden, welche Situationen stärker proarrhythmogen sind oder weitergehende Herzrhythmusstörungen begünstigen könnten.
Quelle: Diabetes Update 2018
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