
Zusammenhänge von Typ-1-Diabetes, Genen und Umwelt

Auf dem ADA-Kongress wurden neue Langzeitergebnisse der TEDDY-Studie vorgestellt. Wie Professor Dr. Jeffrey Krischer, University of South Florida’s College of Medicine, Tampa, ausführte, ist bereits die Anzahl an unterschiedlichen Inselzell-Antikörpern (IAK) bei der Geburt entscheidend. Bei den meisten Kindern, die mit einem IAK geboren werden, verliert sich dieser mit der Zeit wieder und es kommt auch kein neuer hinzu. Nur wenige Kinder entwickeln einen Typ-1-Diabetes. Sind schon bei Geburt mehrere Autoantikörper nachweisbar, zeigen diese eine hohe Persistenz und bedingen eine hohe Prävalenz des Typ-1-Diabetes von rund 40 %.
Was ist die TEDDY-Studie?
Auch Infektionen während der Schwangerschaft sind relevant
Von den bisher ausgewerteten 8676 Kindern der TEDDY-Studie haben 769 im Verlauf von etwa zehn Jahren persistierende IAK und 310 Kinder einen Typ-1-Diabetes entwickelt. Vom Typ des Autoantikörpers scheint es abzuhängen, wie viel Zeit bis zur Manifestation des Diabetes vergeht. Das geschieht bei primärer GADA-Autoimmunität (Glutaminsäure-Decarboxylase) später als bei einer IAA-Autoimmunität (Insulin-Autoantikörpern). Auch im Genom dieser Kinder zeigt sich eine Diskrepanz im HLA-Muster. Was treibt diese Autoimmunität? Die Entwicklung von GADA scheint eine besonders enge Assoziation mit gastrointestinalen oder respiratorischen Infektionen der Mutter während der Schwangerschaft zu haben. Diese Infektionen sind nur bei genetisch prädisponierten Kindern, bei denen GADA als erster Autoantikörper auftritt, ein prädiktiver Faktor. Auch gastrointestinale Infektionen während der ersten Lebensjahre des Kindes können das Autoimmunitätsrisiko beeinflussen. Der Verdacht, ein Mangel an Vitamin D oder Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft könnte die insuläre Autoimmunität beim Kind stimulieren, hat sich nicht bestätigt – unabhängig davon, welcher Autoantikörper den Anfang machte. Studien des Vererbungsmusters ergaben: Hat das Kind mit einem positiven Autoantikörperbefund einen Vater mit Typ-1-Diabetes, ist dies ein signifikanter Prädiktor für einen Typ-1-Diabetes beim Kind. Kein klarer Zusammenhang konnte dagegen gezeigt werden, wenn die Mutter an Typ-1-Diabetes litt. Ein Typ-2-Diabetes bei den Großeltern erwies sich umgekehrt als Schutzfaktor.Quelle: 78th Scientific Sessions der ADA
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).