Viel hilft beim Myelom nicht immer viel

Als er die Ergebnisse der Phase-III-Studie STaMINA vorstellte (Abstract #LBA-1), stellte Professor Dr. Edward A. Stadtmauer vom Abramson-Krebszentrum der Universität von Pennsylvania in Philadelphia fest: "Intensiver ist nicht besser". An der Studie nahmen 758 für eine Transplantation infrage kommende Patienten mit einem symptomatischen multiplen Myelom teil, die maximal 70 Jahre alt waren.
Alle Patienten erhielten zunächst eine Hochdosis-Melphalan-Therapie gefolgt von einer autoHCT. Randomisiert erfolgte anschließend
- eine Erhaltungstherapie mit Lenalidomid (Standardarm) oder
- eine Konsolidierungstherapie mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (RVD) mit anschließender Erhaltungstherapie mit Lenalidomid oder
- eine erneute Hochdosistherapie mit Melphalan und anschließender autoHCT gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit Lenalidomid.
Allerdings erhielten 11,8 % der in den entsprechenden Arm randomisierten Patienten die RVD-Konsolidierung nicht. Und im Tandemtransplantationsarm musste bei 32,0 % der Patienten auf die zweite Transplantation verzichtet werden.
Ähnliche Raten beim Gesamtüberleben 38 Monate nach Randomisierung lag die progressionsfreie Überlebensrate im Standardarm bei 52,2 %, im RVD-Konsolidierungsarm bei 56,7 % und im Tandem-autoHCT-Arm bei 56,5 %. Die entsprechenden Gesamtüberlebensraten für die drei Arme waren ebenfalls ähnlich mit 83,4, 85,7 und 82,0 %.
Fazit
Myelom-Patienten mit Hochrisikoerkrankung zeigten etwas schlechtere Raten für das progressionsfreie und Gesamtüberleben als diejenigen mit Standardrisiko. Es profitierte aber weder die eine noch die andere Gruppe besonders von einem der intensivierten Schemata. Die behandlungsbedingte Mortalität war relativ gering, betonte Prof. Stadtmauer. Es traten aber 39 Fälle eines sekundären Malignoms auf, wobei die kumulative Inzidenz mit 6,0 % im RVD-Arm und 5,9 % im Tandemtransplantations-Arm etwas höher war als im Standardarm mit 4,0 %.
Quelle: Kongressbericht
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