Wenn der Druck immer größer wird

Dr. Elke Ruchalla

Um proaktiv frühe Formen der PH zu erkennen und dadurch aufgrund der hohen Inzidenz das Gesundheitssystem langfristig zu entlasten. (Argenturfoto) Um proaktiv frühe Formen der PH zu erkennen und dadurch aufgrund der hohen Inzidenz das Gesundheitssystem langfristig zu entlasten. (Argenturfoto) © Luke – stock.adobe.com

Wie häufig scheinbar herzgesunde Menschen eine pulmonale Hypertonie (PH) entwickeln, zeigen die Studienergebnisse von Dr. Simon Stewart von der University of Notre Dame in Fremantle, Australien, und seinen Kollegen anhand von wiederholten Echokardiografien.

In der Beobachtungsstudie werteten die Wissenschaftler retrospektiv die Daten von mehr als 13.000 Menschen mit einer ersten unauffälligen Echokardiografie aus. Sie analysierten, ob sich der rechtsventrikuläre Druck in späteren Echokardiografien veränderte. Werte < 30 mmHg wurden als Normalbefund eingestuft. Solche zwischen 30 und 39,9 mmHg galten als geringe PH, die zwischen 40 und 49,9 mmHg als moderate PH. Werte > 50 mmHg sprachen für eine schwere pulmonale Hypertonie.

Im Zeitraum zwischen dem ersten und dem letzten Echo (3,8–5,3 Jahre) entwickelten mehr als 5.400 Studienteilnehmer einen rechtsventrikulären Druck > 30 mmHg. Bei 4.125 Menschen handelte es sich um eine leichte, bei 928 um eine moderate und bei 359 um eine schwere PH. Daraus errechnete sich eine Inzidenz neuer pulmonaler Hypertonien von 94/1.000 Personenjahre (Männer) bzw. 90,9/1.000 Personenjahre (Frauen). Die Inzidenzraten lagen umso höher, je älter die Patienten waren und je größer der zeitliche Abstand zwischen der ersten und der letzten Herzecho-Untersuchung war, berichten die Studienautoren.

Die Sterblichkeit innerhalb von acht Jahren lag höher bei denjenigen, die laut Echo stärkere Veränderungen im rechtsventrikulären Druck gezeigt hatten: 13,3 % mit Normalwerten, 25 % mit leichter, 47 % mit moderater und 60,2 % mit schwerer pulmonaler Hypertonie. Die Autoren plädieren für Strategien, um proaktiv frühe Formen der PH zu erkennen und dadurch aufgrund der hohen Inzidenz das Gesundheitssystem langfristig zu entlasten.

Quelle: Stewart S et al. EJR Open Res 2023; DOI: 10.1183/23120541.00082-2023

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