Praxisketten und MVZ: Wie lassen sich Investoren bremsen?
Eine politische Antwort darauf, wie man mit den aggressiver werdenden Investoreninteressen auf dem MVZ-Markt umgehen soll, wird wohl auf sich warten lassen – wenn es sie überhaupt gibt. Das machte der CDU-Obmann im Gesundheitsausschuss des Bundestages, Michael Hennrich, bei einer Tagung der Akkreditierten Labore in der Medizin deutlich. „Ganz ehrlich, ich bin da ratlos“, sagte Hennrich, „und damit bin ich nicht allein.“ So habe auch Gesundheitsminister Jens Spahn „noch keine abschließende Lösung für den Komplex“.
Einfache Antworten gebe es leider nicht, so Hennrich. Das liege nicht zuletzt an Fachgruppen wie den Radiologen oder den Labormedizinern. Denn gerade von diesen sei immer wieder zu hören, klassische Einzelpraxen könnten die nötigen Investitionen gar nicht mehr alleine aufbringen, sie bräuchten Geldgeber. Einig sind sich laut Hennrich die meisten Gesundheitspolitiker allerdings darüber, dass der Entwicklung im zahnärztlichen Bereich etwas entgegengesetzt werden muss. Hier gibt es derzeit die weitgehendsten Vorstöße von Investoren. „Viele meiner Kollegen würden sich gerne raushalten“, sagte Hennrich. Denn mit dem Thema sei nichts zu gewinnen. Auch er sehe keine Lösung am Horizont, es sei aber „eine spannende Herausforderung“.
Labore wären ohne PKV-Honorare am Ende
Hennrich sprach auch ein anderes, Thema an: Die Reform der PKV- und GKV-Vergütung. Mit der beschäftigt sich eine vom BMG eingesetzte Kommission. Hennrich ist für Änderungen, wenn diese „gerecht, transparent und nachvollziehbar“ sind. Wenn er von Laborärzten höre, sie könnten ohne die Vergütungen der PKV nicht überleben, dann müsse darüber nachgedacht werden, wie sich auch in der GKV ein zufriedenstellendes Auskommen erwirtschaften lasse.