So lässt sich der gemeine Hausarzt nieder
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Mehr als jeder Zehnte der hausärztlichen Existenzgründer hat sich im vergangenen Jahr für die Praxis auf dem Land entschieden. Das ist ein Prozent mehr als im Jahr davor, wie sich der jährlichen Analyse der Existenzgründungen von Ärzten der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) und des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) entnehmen lässt. In den ländlichen Regionen und Kleinstädten (bis 20.000 Einwohner) hat die Existenzgründung von Hausärzten anteilig sogar um rund 4 % zugenommen, während der Anteil der Existenzgründungen in größeren Städten im gleichen Maße gesunken ist.
Daniel Zehnich, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik der apoBank, führt den Anstieg auch auf die monetäre und beratende Unterstützung durch Initiativen der Kassenärztlichen Vereinigungen zurück. Ein Blick auf die Übernahmepreise zeigt allerdings auch, dass 2016 in der Großstadt mit durchschnittlich 100.000 Euro die höchsten Summen gezahlt wurden. Diese sind innerhalb von zwei Jahren um 27 % gestiegen. Dabei spiegelt der Übernahmepreis nicht alle notwendigen Investitionen wider, sondern lediglich den ideellen Wert, der vom Patientenstamm, vom Image und von der Lage der Praxis abhängt, sowie den materiellen Wert der Einrichtungsgegenstände und medizinischen Geräte.
Im Gegensatz zu den Übernahmepreisen in der Großstadt blieb der Durchschnittspreis für eine hausärztliche Einzelpraxis auf dem Land mit 68.000 Euro relativ konstant. Trotzdem bleibt der Hausärztemangel bundesweit eine Herausforderung: 2016 betrug der Anteil der hausärztlichen Existenzgründungen 26,4 %. Zum Vergleich: In der bestehenden ambulanten Versorgung arbeiten 43,3 % aller Vertragsärzte als Hausärzte.