Asthmatherapie: Reha im Hochgebirge bessert Krankheitskontrolle und Lebensqualität

Autor: Dr. Judith Lorenz

Atemberaubender Ausblick mit atemschonender Luft? Bei den Asthmatikern in der Studie hat's geklappt. Atemberaubender Ausblick mit atemschonender Luft? Bei den Asthmatikern in der Studie hat's geklappt. © Denis Ponkratov – stock.adobe.com

Patienten mit schwerem Asthma bronchiale profitierten hinsichtlich der Exazerbationsrate von einer mehrwöchigen Reha im Hochgebirge. Der Effekt hielt mindestens ein Jahr lang an.

Im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie wurden im niederländischen Asthmazentrum Davos 101 Erwachsene zwölf Wochen lang multidisziplinär wegen ihres unkontrollierten Asthma bronchiale behandelt. Trotz hoch dosierter inhalativer Therapie mit Steroiden und lang wirksamen Betamimetika hatten sie während des vorangegangenen Jahres mindestens zwei schwere Exazerbationen erlitten und deshalb akut orale Steroide oder aber eine orale Kortikosteroid-Dauertherapie erhalten.

Was die stationäre Rehamaßnahme auf 1560 m Höhe langfris­tig brachte, ermittelten Dr. Karin Fieten und Kollegen nach 12-monatigem Follow-up auf Meereshöhe anhand der Exazerbationsrate (primärer Endpunkt). Durch das personalisierte Schulungs- und Übungsprogramm, optimierte Pharmakotherapie sowie physiotherapeutische und psychosoziale Interventionen sank bei den Asthmatikern die Rate der Exazerbationen im Vergleich zum Jahr vor dem Klinikaufenthalt um 34 %. Die Häufigkeit von Hospitalisationen ging um 36 % zurück. Außerdem stellten die Kollegen bei ihren Patienten eine signifikante und klinisch relevante anhaltende Verbesserung der Krankheitskontrolle sowie der Lebensqualität fest.

Der Aufenthalt in der allergenfreien und schadstoffarmen Hochgebirgsluft beruhigt womöglich die schwelende Inflammation in den Bronchien der Asthmapatienten nachhaltig, spekulieren die Autoren. Um eine definitive Aussage über die Wirksamkeit der Höhenluft-Reha treffen zu können, brauche man allerdings eine vergleichende Studie mit identischem Rehaprogramm auf Meereshöhe als Kontrollarm.

Quelle: Fieten KB et al. Allergy 2019; 74: 628-630