COPD: Erfolgreiche Lungenreha mit Fitness-Armband und App
Wie wichtig die Übertragung von Reha-Aktivitäten in den Alltag sein kann, belegt eine Studie, in der die Verbesserung der 6-Minuten-Gehstrecke über zwei Jahre hinweg bei schwerer COPD mit dem Überleben assoziiert war. Dabei erwies sich die körperliche Aktivität als besserer Prädiktor für das Mortalitätsrisiko als Lungenfunktionsparameter, betonte Privatdozent Dr. Marc Spielmanns vom Zürcher RehaZentrum Wald.
Aber nicht alle Studien konnten zeigen, dass das auswärtige kontrollierte Training neben der Leistungsfähigkeit auch die körperliche Aktivität nach der Rückkehr ins häusliche Umfeld steigert. Schrittzähler und eine Betreuung/Motivation via Telefon oder Internet konnten in verschiedenen Untersuchungen die Schrittzahl oder Gehzeit pro Tag in der Zeit nach der Reha verbessern.
Jetzt will eine randomisierte Studie in Bad Reichenhall und Zürich über ein halbes Jahr herausfinden, ob eine Smartphone-App in Kombination mit einem Fitness-Armband das Ausmaß der Bewegung von COPD-Kranken in der Nach-Reha-Phase aufrechterhalten kann.
Kontrollgruppe erhält Armband ohne App
Außerdem werden die Teilnehmer über die App zu Entspannungsübungen motiviert, erhalten Hinweise zu Alltagsfragen und haben Zugang zu interaktiven Lektionen der COPD-Edukation.
Die Teilnehmer beantworten täglich Fragen und erhalten eine Rückmeldung über den Fortschritt, Vorschläge zur Anpassung des Programms und Hinweise für möglicherweise drohende Exazerbationen.
Geplant ist die Rekrutierung von 104 Kranken, die gerade eine dreiwöchige Lungenreha abgeschlossen haben. In der Kontrollgruppe erhalten die Patienten ebenfalls ein Fitness-Armband, aber ohne App und Rückmeldungen. Die Kontrolle von Adhärenz, Symptomen und Nebenwirkungen erfolgt wöchentlich, einmal monatlich steht ein Telefonkontakt an. Nach 24 Wochen wird untersucht, ob sich die Schrittzahl pro Tag steigern ließ.
Kongressbericht: 51. Bad Reichenhaller Kolloquium