Nach COPD-Exazerbation besser früh als spät in die Lungenreha
Eine schwere akute Exazerbation der COPD wird in der Regel stationär therapiert. Allerdings sind die Patienten nicht selten danach noch in ihrer körperlichen Belastbarkeit eingeschränkt. Im Vergleich zu keiner weiteren Intervention bessert eine frühe Lungenreha Übungskapazität und gesundheitsbezogene Lebensqualität, so das Ergebnis eines systematischen Reviews aus dem Jahr 2016. Was Wiedereinweisungen oder Mortalität angeht, liegen aber widersprüchliche Daten vor.
Vorteile bei Belastung, Ausdauer und Adhärenz
In einer aktuellen prospektiven Monozenterstudie mit 150 stationär wegen einer Exazerbation behandelten Patienten wurde nun die frühe Reha binnen zwei Wochen nach Entlassung mit der späten (Start nach zwei Monaten) verglichen. Innerhalb eines Beobachtungszeitraums von sechs Monaten fanden sich signifikante Vorteile zugunsten der frühen Intervention beim sekundären Studienziel Gehtest mit steigender Belastung (Differenz 33,9 m) sowie grenzwertig signifikante Vorteile beim sekundären Studienziel Ausdauergehtest (Differenz 140 s). Auch die Adhärenz war bei raschem Trainingsbeginn besser.
Bezüglich der Zeiten bis zur nächsten stationären Einweisung sowie der Mortalität im Einjahreszeitraum, die primären Studienendpunkte, ermittelt das Team um Dr. Jakob L. Kjærgaard, Herlev and Gentofte Hospitals, Kopenhagen, dagegen keinen Unterschied. Das Nichterreichen des primären Studienziels liegt aber möglicherweise an der zu geringen Studienpower, die auf Basis eines sehr positiven früheren Cochrane-Reviews deutlich zu niedrig angelegt war, vermuten die Autoren.
Quelle: Kjærgaard JL et al. ERJ Open Res 2020; 6;. DOI: 10.1183/23120541.00173-2019