Fibromyalgie: Elektrische Reize reduzieren Bewegungsschmerz
An Fibromyalgie Erkrankte leiden unter einer Fatigue und chronischen Schmerzen, die sich besonders in Aktivität verstärken. Diese Beschwerden lassen sich durch gezielte Stromimpulse lindern, wie Forscher um Dr. Dana L. Dailey von der University of Iowa in einer Studie mit 301 Patientinnen herausgefunden haben. Dafür braucht es nur ein paar Minuten transkutaner elektrischer Nervenstimulation (engl. TENS).
Für die Untersuchung wurden die Frauen zwischen 18 und 70 Jahren mit einem Gerät ausgestattet, das elektrische Impulse über Elektroden auf der Haut abgibt. Nach vier Wochen beurteilten die Teilnehmerinnen sowohl ihre bewegungsbedingten Schmerzen als auch die Fatigue mit -1,8 bzw. -1,5 Punkte auf einer 11-Punkte- Skala im Vergleich zur Eingangsmessung als deutlich geringer. Zudem erreichten sie eine signifikant größere Schmerzreduktion als jene Patientinnen, die ein inaktives Gerät oder keines erhalten hatten.
Auch in Ruhe berichteten Teilnehmerinnen mit aktiver TENS über weniger Schmerzen. Gleiches galt für ihre Fatigue und Depressionen. Im Idealfall sollten sie das Instrument jeden Tag mindestens zwei Stunden verwenden. Achtmal 30 min/d in vier Wochen werteten die Autoren aber auch als „erfolgreich absolviert“.
TENS als Add-On eine gute Option
Im Anschluss an die erste Beobachtungszeit durften alle ein aktives TENS-Gerät benutzen – wovon die bis dahin Unbehandelten profitierten. Nach weiteren vier Wochen hatten sich die Beschwerden auch bei ihnen gebessert und an die Werte der Frauen angenähert, die die TENS von Beginn an verwenden konnten. Da die Methode einfach und sicher anzuwenden ist, bietet sie nach Ansicht von Dr. Dailey und Kollegen eine zusätzliche Option, chronische Schmerzen bei Fibromyalgie zu lindern.
Quelle: Dailey DL et al. Arthritis Rheumatol 2019; DOI: 10.1002/art.41170