Die Arbeitsgruppe um Dr. Annie Guo von der Universität Göteborg analysierte dazu Daten aus zwei Kohortenstudien in Schweden und Norwegen. Mit Fragebogen zu den Essgewohnheiten von Kindern im Alter von einem und drei Jahren bestimmten die Autoren die Qualität der Ernährung. Zudem wurde u.a. der Verzehr von Fleisch, Fisch, Getreide, Früchten, Gemüse und gesüßten Getränken abgefragt. Das Follow-up lief über median 21,3 bzw. 15,2 Jahre. Von den 81.280 Teilnehmern erhielten 307 im Verlauf die Diagnose CED.

Eine mittlere und hohe Qualität der Nahrung bei einjährigen Kindern reduzierte im Vergleich zu niedriger Qualität das CED-Risiko um 25 %. Kinder, die viel Gemüse und Fisch aßen, hatten ebenfalls ein niedrigeres Risiko für M. Crohn oder Colitis ulcerosa (Hazard Ratio, HR, 0,66). Den gegenteiligen Effekt registrierten die Forscher für gesüßte Getränke (HR 1,42). Mit drei Jahren fand sich die Assoziation zwischen Nahrung und CED nicht mehr.

Die Ernährung im frühen Leben ist für die Entwicklung des Mikrobioms und der Immuntoleranz entscheidend, schreiben die Autoren. Und bei der Pathogenese von CED spielt das Mikrobiom eine Schlüsselrolle.

Ein Kausalzusammenhang zwischen der Kost im Kindesalter und dem Auftreten von CED ist bislang zwar nicht belegt, erklärt Prof. Dr. Ashwin Ananthakrishnan, Harvard Medical School in Boston. Doch seiner Ansicht nach sind konkrete Empfehlungen durchaus vernünftig. Schließlich hat eine ausgewogene Ernährung positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System und verhilft erwiesenermaßen zu einem längeren und gesunden Leben.

Quellen:
1. Guo A et al. Gut 2024; DOI: 10.1136/gutjnl-2023-330971
2. Ananthakrishnan AN. Gut 2024; DOI: 10.1136/gutjnl-2023-331849