Golfen als Bewegungstraining beim Parkinson-Syndrom geeignet?
Bisher galt Tai-Chi als Goldstandard für das Bewegungstraining von Parkinsonpatienten. Die meditative Kampfsportart kann nachweislich die Sturzgefahr bei Morbus Parkinson reduzieren, da sie das Gleichgewicht schult und die Beweglichkeit trainiert. Allerdings wird das chinesische „Schattenboxen“ besonders von älteren Menschen als doch recht exotisch erlebt, was den Einsatz als Trainingsmethode limitiert.
Ganz im Gegenteil z.B. zum Golfen. In den USA, wo die Sportart in der älteren Bevölkerung besonders populär ist, dürfte es einfacher sein, Patienten mit Morbus Parkinson zu motivieren, regelmäßig auf der Driving Range ihren Schwung zu üben, statt sich am „Kranich“ oder dem „Drachen“ zu versuchen. Entsprechend äußerten sich auch die Teilnehmer einer ersten dort durchgeführten kleinen Vergleichsstudie.
Insgesamt 20 Patienten mit mittelschwerer Parkinsonsymptomatik hatten an der Untersuchung teilgenommen. Zehn Wochen lang erhielten sie zweimal wöchentlich ein einstündiges Bewegungstraining: Acht Patienten golften, zwölf machten Tai-Chi. Mit standardisierten Tests wurden die motorischen Fähigkeiten vor und nach dem Training evaluiert. Die Golfer hatten sich im Gegensatz zur Tai-Chi-Gruppe nicht nur bei einem kombinierten Test aus aufstehen, 3 m laufen, umkehren und wieder hinsetzen zeitlich leicht verbessert. Insgesamt bestätigte auch ein höherer Anteil – 86 % vs. 33 % –, den Sport weiterführen zu wollen.
Quelle: Pressemitteilung – American Academy of Neurology