Medikation Gut schlafen trotz rheumatoider Arthritis
In Zeiten moderner Antirheumatika leiden Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) seltener unter ausgeprägten Schlafstörungen als früher. Ist der Schlaf dennoch gestört, dann v.a. im Zusammenhang mit starken Schmerzen, so das Ergebnis einer epidemiologischen Studie. Forscher hatten die Angaben von 3.265 Rheumapatienten ausgewertet, von kurz nach der Erstdiagnose bis zu zwölf Jahren danach.
In 38 % der insgesamt mehr als 4.000 Befragungen stimmten die Teilnehmer mindestens einem der sechs Punkte zu:
- Schlafprobleme (25 %)
- Schlaf als gesundheitliches Problem (20 %)
- schlechte Schlafqualität (19 %)
- nicht-erholsamer Schlaf (18 %)
- Insomnie (11 %)
- Schlafmangel (10 %)
Unter dauerhaften Problemen litten 5–14 % der Patienten, berichten Lauren Lyne vom Karolinska Institut in Stockholm und Kollegen. Frauen betraf es insgesamt häufiger und Patienten über 70 am seltensten.
Ergebnisse deutlich besser als in den 70ern und 80ern
Die genannten Schlafstörungen hingen v.a. von Schmerzen und Funktionsstörungen ab. Starke Schmerzen (71 bis 100 auf der visuellen Analogskala) erhöhten das Risiko um ein Drei- bis Neunfaches, Funktionseinschränkungen (HAQ* > 1) um das Vier- bis Achtfache. Diese Assoziation wurde auch durch Berücksichtigung der Krankheitsdauer nicht geschwächt.
Jeder Zweite gab im ersten und dritten Jahr des Follow-ups an, diesbezüglich keine Probleme zu haben. Damit fallen die Ergebnisse deutlich besser aus als 1970 und 1985. Damals hatten laut der Erhebungen noch die Hälfte bis zwei Drittel der Patienten ernste Schlafprobleme. Die Autoren vermuten, dass hinter dem Positivtrend eine bessere Krankheitskontrolle durch moderne Antirheumatika steckt. Berichten RA-Patienten von Schlafstörungen, sollte daher möglichen Ursachen wie Schmerzen nachgegangen werden, um diese zu beheben.
* Health Assessment Questionnaire
Quelle: Lyne L et al. RMD Open 2022; 8: e001800; DOI: 10.1136/rmdopen-2021-001800