Handekzem, Lupus oder etwas ganz anderes? Ein Fallbericht
Dr. Walter Ecker, Internist in Twistringen: Ein 45-jähriger Computerspezialist weist seit ca. 1,5 Jahren an den Endgliedern einzelner Finger einer Hand entzündlich-eitrige Läsionen mit Nagelbeteiligung auf. Mittlerweile sind auch diskrete Veränderungen an der zweiten Hand sichtbar. Die Pilzkultur ist negativ, das Labor unauffällig bis auf eine leicht erhöhte GPT. Fusidinsäure plus Betamethason lindert die Beschwerden kurzzeitig. Fluprednidenacetat plus Gentamicinsulfat zeigt keine Wirkung. Könnte eine Erkrankung aus dem rheumatologischen Formenkreis vorliegen?
Dr. Christoph Löser, Hautklinik am Klinikum Ludwigshafen: Da nicht alle Finger betroffen sind, handelt es sich eher nicht um einen Chilblain-Lupus (erythematodes). Dennoch könnte eine Histologie diesbezüglich Klarheit schaffen. Sollte diese keinen Hinweis auf einen Lupus ergeben und sich kein anderer Auslöser für die Hautveränderungen finden lassen (z.B. Beruf, Hobby), spricht das Bild für eine chronische Paronychie. Dazu passt auch das Ansprechen auf topische Steroide. Die Chronizität der Ereignisse lässt sich gut an der Nagelplatte ablesen.
Seifen und Irritanzien sollten ebenso wie häufiger Wasserkontakt oder Manipulationen gemieden werden. Intensive Rückfettung ist empfehlenswert. Das Tragen von Baumwollhandschuhen kann ebenfalls hilfreich sein.
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