Hoher Harnsäurespiegel verschlechtert die COPD
Zu viel Harnsäure gilt als unabhängiger Prädiktor der 30-Tage-Mortalität bei akuten COPD-Exazerbationen. Das schlechtere Outcome beruht wohl auf Assoziationen mit systemischer Inflammation, Bronchokonstriktion und Sauerstoff-Entsättigung. Was die Atemwegsobstruktion angeht, steigern auch zu niedrige Werte die Gefahr.
Eine Hyperurikämie geht zudem mit einem erhöhten KHK-Risiko einher – einer Begleiterkrankung mit großer Bedeutung für die Mortalität bei COPD. Als starker Prädiktor für die Sterblichkeit gilt die 6-Minuten-Gehdistanz, schreiben Dr. Kathrin Kahnert von der Medizinischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitarbeiter. Um herauszufinden, welche Rolle der Biomarker im Hinblick auf spirometrische Parameter, 6-Minuten-Gehdistanz, Exazerbationsrate und kardiovaskuläre Komorbiditäten spielt, analysierten sie die Daten von 1966 Patienten aus einer COPD-Kohortenstudie.
Erhöhte Harnsäurewerte waren mit einer reduzierten Einsekundenkapazität, einer verminderten 6-Minuten-Gehdistanz, einer höheren Exazerbationslast und kardiovaskulären Komorbiditäten verbunden, und zwar zusätzlich zu Risikofaktoren wie BMI und Packungsjahren.
Dem Laborwert mehr Beachtung schenken
Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Parameter bei COPD Bedeutung für relevante Outcomes wie körperliche Leistungsfähigkeit und Exazerbationen hat. Daher verdient er nach Ansicht der Autoren bei der Bewertung des Krankheitsstatus mehr Beachtung.
Quelle: Kahnert K et al. Respiratory Research 2018; 19: 110