Kein Vorteil durch spezielle Kost bei Multipler Sklerose
Auch unter Berücksichtigung neuer Forschungsergebnisse lässt sich kein eindeutiger Beleg dafür finden, dass spezielle Inhaltsstoffe im Essen eine Multiple Sklerose (MS) aufhalten könnten. Dies geht aus einer aktuellen Zusammenfassung der Cochrane Datenbank hervor.
Weder Fettsäuren noch Anti-Oxidanzien scheinen demnach den Verlauf der Erkrankung zu beeinflussen. So reduzieren mehrfach ungesättigte Fettsäuren gegenüber einfach ungesättigten das Risiko für erneute Schübe nicht. Auch im Hinblick auf eine Verschlechterung des Zustands der Patienten bieten sie mit einem relativen Risiko von durchschnittlich 85 % allenfalls einen leichten Vorteil.
Ähnliche Ergebnisse lieferten die direkten Vergleiche zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Beide Untergruppen waren in Bezug auf Rückfälle, Verschlechterung des körperlichen Zustands, Behinderungen und das Auftreten neuer Läsionen gleichwertig.
Auf die meisten dieser Parameter haben auch Antioxidanzien im Placebovergleich kaum Auswirkungen. Unsicher ist, ob sie vor Demyelinisierungen schützen. Zwar lag das Risiko für neue Läsionen um etwa ein Drittel niedriger, die Schwankungsbreite reichte aber von einer Reduktion um 91 % bis hin zur Steigerung um fast das Fünffache.
Quelle: Parks NE et al. Cochrane Database Syst Rev 2020; 5: CD004192; DOI: 10.1002/14651858.CD004192.pub4