Neue Therapiemethoden bei benigner Prostatahyperplasie
Seit den 1970er-Jahren gilt die monopolare transurethrale Resektion der Prostata, kurz TURP, als Standard bei benigner Prostatahyperplasie. Sie bessert die maximale Flussrate und den Symptomenscore IPSS – birgt aber auch Komplikationsrisiken wie schwere Blutungen oder transurethrales Resektionssyndrom. Neuere Techniken scheinen hingegen sicherer.
Enukleationsmethoden schneiden am besten ab
Urologen um Dr. Shi-Wei Huang vom National Taiwan University Hospital Yunlin Branc in Douliu haben deshalb die monopolare transurethrale Prostataresektion mit acht neueren Verfahren in einem systematischen Review und einer Netzwerk-Metaanalyse verglichen:
- Resektion: bipolare TURP
- Enukleation: mit Thulium-, Holium- oder Diodenlaser bzw. bipolare Enukleation
- Vaporisation: Diodenlaser-, Kaliumtitanylphosphat- bzw. bipolare Vaporisation
Insgesamt gingen 109 Studien mit 13 676 Patienten in diese Analyse ein.
Die Enukleationsmethoden erwiesen sich in puncto maximaler Flussrate und Symptomenscore überlegen gegenüber den Resektionsverfahren und der Vaporisation – sowohl sechs und zwölf Monate nach der Operation als auch im Langzeitverlauf nach 24 und 36 Monaten.
Am besten schnitten nach einem Jahr die bipolare Enukleation, der Diodenlaser und der Holmiumlaser ab. Die schlechtesten Ergebnisse erzielte die Diodenlaser-Vaporisation. Zu einem transurethralen Resektionssyndrom kam es bei keiner der acht neuen Methoden. Alle diese Verfahren wiesen ein geringeres Blutungsrisiko im Vergleich zur monopolaren TURP auf.
Mit vorübergehender Harninkontinenz rechnen
Dies spiegelte sich unter anderem in einer kürzeren Katheterdauer und weniger Koagelretention wider. Erhöht war bei den Enukleationsmethoden jedoch die Rate temporärer postoperativer Harninkontinenz. Die Autoren geben zu bedenken, dass vor allem bei großvolumigen Prostatae gute Ergebnisse erzielt wurden, da sich dadurch der Eingriff einfacher gestaltet.
Quelle: Huang SW et al. BMJ 2019; 367: I5919; DOI: 10.1136/bmj.l5919