Patienten mit Einschlafproblemen haben ein höheres Demenzrisiko

Autor: Dr. Daniela Erhard

Je öfter die Einschlafprobleme auftraten, umso schlechter entwickelten sich vor allem das episodische Gedächtnis, die Exekutivfunktionen und die Sprache. (Agenturfoto) Je öfter die Einschlafprobleme auftraten, umso schlechter entwickelten sich vor allem das episodische Gedächtnis, die Exekutivfunktionen und die Sprache. (Agenturfoto) © iStock/Marcos Calvo

Sich ewig im Bett herumwälzen und nicht einschlafen können: Das bereitet nicht nur am nächsten Tag Probleme, es wirkt sich auch langfristig auf die Denkfähigkeit aus.

Schlechter Schlaf gilt als Risiko für die Entwicklung einer Demenz. Dabei sind Einschlafprobleme wohl am folgenreichsten, wie US-Forscher nach der Auswertung von Umfragen unter 2500 Ü50-Teilnehmern einer Studie berichten.1 Demnach waren Probanden, die 2002 Schwierigkeiten beim Einschlafen angegeben hatten, 14 Jahre später häufiger kognitiv beeinträchtigt. Nächtliches oder vorzeitiges Aufwachen wirkte sich nicht negativ aus.

Je öfter die Einschlafprobleme auftraten, umso schlechter entwickelten sich vor allem das episodische Gedächtnis, die Exekutivfunktionen und die Sprache. Zudem fand sich ein Zusammenhang mit depressiven Symptomen und Gefäßerkrankungen – möglichen Bindegliedern zwischen der Schlafstörung und der späteren Demenz.

Screening für alle ab einem gewissen Alter?

„Ein regelmäßiges Screening auf Insomnie-Symptome im mittleren Lebensalter könnte vielleicht helfen, Menschen mit einem höheren Risiko für eine spätere Demenz zu identifizieren“, sagte Erstautorin Afsara Zaheedvon der Abteilung für Psychologie der Universität Michigan in Ann Arbor.2 Ob und wie man die Erkenntnisse auch therapeutisch nutzen könnte, müsste allerdings noch untersucht werden.

Quellen:
1. Zaheed AB et al. Sleep 2021; DOI: 10.1093/sleep/zsab072.535
2. Pressemitteilung American Academy of Sleep Medicine