Breitbandantibiotika Resistenzen mit KI vermeiden
Ein Algorithmus zur Risikobewertung kann den Einsatz von Breitbandantibiotika bei Patienten mit Harnwegsinfektion signifikant reduzieren. Das zeigte die INSPIRE-Studie, an der 59 Krankenhäuser und 127.403 nicht-kritisch Kranke im Alter von über 18 Jahren in den USA teilnahmen.
Im Zuge der Studie verglichen Dr. Shruti Gohil von der University of California, Irvine, und Kollegen, die Auswirkung der standardisierten Antibiotic-Stewardship-Programme mit einem algorithmusgestützten System. Alle Krankenhäuser nutzten die gleiche Software, der Interventionsgruppe wurde zusätzlich der Algorithmus zur Verfügung gestellt. Ordneten Ärzte auf Normalstationen während der ersten 72 Stunden Antibiotika gegen den Harnwegsinfekt an, wurde die KI tätig. Diese berechnete anhand der elektronischen Patientenakte das absolute Risiko für eine Infektion mit multiresistenten gramnegativen Erregern und die Notwendigkeit von Breitbandantibiotika.
Bei einem absoluten Risiko von unter 10 % erschien eine Aufforderung, Standardantibiotika einzusetzen. Die Umsetzung dieser Empfehlungen reduzierte die Nutzung von Breitbandantibiotika um 17,4 %. Dabei konnten die Forscher keine erhöhte Anzahl von Überweisungen auf die Intensivstation oder verlängerten Krankenhausaufenthalte feststellen.
Quelle: Gohil S et al. JAMA 2024; DOI: 10.1001/jama.2024.6259