Shisharauchen steigert das Schlaganfallrisiko

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Auch wenn man selbst nicht an der Shisha zieht, droht trotzdem Gefahr durch das Passivrauchen. Auch wenn man selbst nicht an der Shisha zieht, droht trotzdem Gefahr durch das Passivrauchen. © alfa27 – stock.adobe.com

Patienten mit hohem Schlaganfallrisiko sollten lieber die Finger von Shishas lassen, denn sonst droht nicht nur ein tatsächlicher Hirninsult, sondern auch Herzinfarkt und COPD.

Gefahrlos rauchen mit Wasserpfeife, das ist eine Illusion. Vor allem die Hirngefäße leiden unter dem in den letzten Jahren immer beliebter gewordenen Shisharauchen. Schlaganfallgefährdete Patienten sollten auf den Konsum von Wasserpfeifen daher verzichten, denn das Risiko für einen Hirninsult vervierfacht sich. Auch die KHK tritt dreimal häufiger auf als bei Nichtrauchern, wie eine aktuelle Studie1 ergab, die Professor Dr. Christine Espinola­-Klein von der Universitätsmedizin Mainz vorstellte.

E-Zigarette verdoppelt das Herzinfarktrisiko

Als Ursache werden die vielen toxischen Inhaltsstoffe im Rauch diskutiert, darunter die besonders hohen Anteile von Schwermetallen und Feinstaub. Möglicherweise wird die Herzgefahr durch die Passivrauch-Belastung in Shisha-Bars zusätzlich erhöht.

Auch die Lunge bleibt nicht verschont. So kann der Wasserpfeifengebrauch eine COPD auslösen. Die Gefahr ist zwar geringer als beim Zigarettenkonsum (Odds Ratio 3,2 vs. 8,0), aber dreimal so hoch wie die von Nichtrauchern. Bei pulmonalen Karzinomen sieht die Situation ähnlich aus, das Risiko liegt im Vergleich zur klassischen Zigarette (Hazard Ratio 13,1) niedriger, aber ist doppelt so groß wie bei Nichtrauchern.

Ernüchternde Zahlen lieferte die gleiche Untersuchung für die E-Zigarette: zweifach erhöhtes Risiko für einen Myo­kardinfarkt, dreifaches für die COPD. Kein gutes Ergebnis für eine Option, die von vielen als Ausstiegshilfe genutzt wird.

Quelle: 1. Münzel T et al. Eur Heart Journal 2020, 41: 4057-4070; DOI: 10.1093/ eurheartj/ehaa460