COVID-19 Zwei Jahre nach Infekt bei 27 % noch Störung des Geruchssinns

Autor: Nina Arndt

Ein Jahr nach der Erkrankung war bei rund 41 % der Geruchssinn und bei etwa 26 % das Geschmacksvermögen beeinträchtigt. (Agenturfoto) Ein Jahr nach der Erkrankung war bei rund 41 % der Geruchssinn und bei etwa 26 % das Geschmacksvermögen beeinträchtigt. (Agenturfoto) © megaflopp – stock.adobe.com

Störungen von Geruchs- und Geschmackssinn sind nach einer Infektion mit SARS-CoV2 häufig. Wie lange sie anhalten können, hat eine italienische Arbeitsgruppe untersucht.

Nach einer SARS-CoV-2-Infektion mit leichten Symptomen kann es mitunter drei Jahre dauern, bis sich die Patienten von Geruchs- und Geschmacksstörungen erholen. Dies zeigt eine Kohortenstudie von Prof. Dr. Paolo Boscolo-Rizzo von der Universität Triest und Kollegen. Eingeschlossen waren 88 Patienten mit positivem PCR-Test und milder COVID-19-Symptomatik sowie 88 nach Alter und Geschlecht passende gesunde, nicht mit SARS-CoV-2 infizierte Probanden.

Testung ein, zwei und drei Jahre nach Virusinfekt

Die Forscher untersuchten mithilfe von Riechstiften und Schmeckstreifen, inwieweit die olfaktorische und gustatorische Wahrnehmung der Betroffenen ein, zwei und drei Jahre nach dem Virusinfekt gestört war. Die gesunden Teilnehmer unterzogen sich den Tests lediglich einmalig zu Studienbeginn.

Ein Jahr nach der Erkrankung war bei rund 41 % der Geruchssinn und bei etwa 26 % das Geschmacksvermögen beeinträchtigt (Kontrollen jeweils ca. 10 %). Nach zwei Jahren zeigten nur noch etwa 14 % der Patienten Defizite beim Schmecken, dagegen rund 27 % hinsichtlich der olfaktorischen Wahrnehmung. Erst drei Jahre nach COVID-19 hatten sich die Betroffenen auch von der Dysosmie erholt, d.h. es bestand kein signifikanter Unterschied mehr zu den Kontrollen.

Quelle: Boscolo-Rizzo P et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2023; 9: e233603; DOI: 10.1001/jamaoto.2023.3603