DMP Adipositas „Absolut qualifiziert“
Derzeit erarbeitet der Gemeinsame Bundesausschuss das DMP Adipositas. Wie bei Disease-Management-Programmen üblich, soll es Schulungsangebote für Patient*innen geben. Es sei für den Behandlungserfolg wesentlich, über Einflussfaktoren wie Ernährung, Bewegung, Schlafstörungen und Stress informiert zu sein, heißt es seitens des Gremiums.
Als Berufsgruppen, die diese Schulungen durchführen können, wären Diabetesberater*innen und Diabetesassistent*innen geeignet, betont der VDBD. Denn wie bei Diabetes gehe es auch bei der Behandlung von Adipositas um Verhaltensänderungen, erklärt Dr. Nicola Haller, Vorsitzende des Verbands sowie Medizinpädagogin, Diabetesberaterin und WB Ernährungsmedizin (BLÄK). Angehende Diabetesfachkräfte würden sich in ihrer Weiterbildung die pädagogischen Kompetenzen aneignen, die es brauche, um auf Patient*innen mit chronischen Erkrankungen eingehen zu können. Sie seien es gewohnt, deren Gesundheitskompetenz zu fördern und sie zum Selbstmanagement zu befähigen. Auch über ernährungsspezifisches Wissen verfügen Diabetesberater*innen und Diabetesassistent*innen. Insgesamt seinen sie „absolut qualifiziert“, die Schulungen durchzuführen, meint Dr. Haller. Der Berufsverband Oecotrophologie sei vom G-BA bereits als Leistungserbringer für das DMP anerkannt.
Der VDBD weist darauf hin, dass rund 15 % der Kinder und Jugendlichen hierzulande als übergewichtig oder adipös gelten. Er wünscht daher, dass das DMP auch im pädiatrischen Bereich eingesetzt wird. Zudem müsse die Finanzierung der Leistungen gewährleistet sein, etwa durch eine eigene Abrechnungsziffer.