Nährwertkennzeichnung: Nutri-Score gewinnt gegen Klöckners „Wegweiser Ernährung“
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Juli Bürger ab 18 Jahre zu den beiden Lebensmittel- Kennzeichnungssystemen befragt. Die Modelle wurden vorgestellt und anhand von drei Produktverpackungen verdeutlicht. Die Labels waren jeweils an gleicher Stelle und in gleicher Größe auf der Vorderseite platziert. Die repräsentative Umfrage hatten mehrere medizinisch-wissenschaftliche Organisationen und die Verbraucherorganisation foodwatch beauftragt.
Im Ergebnis sprachen sich 69 % der Interviewten für das Nutri- Score-Ampel-Modell aus. Neun von Zehn lobten das auffallendere Logo, charakterisieren den Nutri- Score als schnell erfassbar und leicht verständlich. Lediglich 25 % der Befragten favorisierten das Klöckner- Modell, das eher als „kompliziert“ und „verwirrend“ empfunden wurde. Vom Nutri-Score waren auch mehrheitlich Personen mit Hauptschulabschluss überzeugt (66 % versus 53 % der Befragten mit Abitur) sowie Personen mit starkem Übergewicht (68 % versus 56 % der Befragten mit Normalgewicht).
Der Nutri-Score wird in Frankreich und Belgien verwendet, Spanien hat die Einführung angekündigt, in Portugal, Luxemburg und der Schweiz wird über die Einführung diskutiert.
Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft, forderte Bundesernährungsministerin Julia Klöckner auf, den Nutri-Score in Deutschland schnellstmöglich einzuführen.