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Akutes Koronarsyndrom: Antidepressivum bessert auch kardiale Mortalität und Morbidität

Depressionen treten oftmals komorbid zu akuten koronaren Ereignissen auf. Psychopharmaka wie selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) wirken auch in dieser Konstellation antidepressiv, das belegen zahlreiche Studien. Weniger eindeutig zeigte sich bislang die Datenlage zum Effekt von Antidepressiva auf die kardiale Symptomatik.
In einer aktuellen Studie untersuchte ein Team um Dr. Jae-Min Kim, Chonnam National University Medical School in Gwangju, wie sich das kardiale Outcome unter der Behandlung mit dem selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer Escitalopram bei komorbiden Patienten ändert.
Die Kollegen schlossen 300 Personen im mittleren Alter von 60 Jahren und mit kürzlichem akutem Koronarsyndrom ein, die überwiegend von leichten bis mittelgradigen Depressionen geplagt wurden. Die Patienten erhielten über 24 Wochen entweder Escitalopram in flexiblen Dosen von 5–20 mg/d oder ein Placebo. Die Nachbeobachtung betrug im Schnitt acht Jahre.
Der primäre kombinierte Endpunkt (Gesamtmortalität, Myokardinfarkt, perkutane Koronarintervention) trat bei rund 41 % der Patienten mit Escitalopram und knapp 54 % in der Placebogruppe auf (Hazard Ratio 0,69). In Posthoc-Analysen erwies sich vor allem ein Nichtansprechen als wichtigster Prädiktor für Todesfälle insgesamt. Die Wissenschaftler wollen nun in weiteren Studien überprüfen, ob sich die Ergebnisse auch bei schwereren Depressionen reproduzieren lassen.
Quelle: Kim JM et al. JAMA 2018; 320: 350-358
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